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Flüchtlingsfrauen fordern ein Ende aller Arbeitsverbote für Asylsuchende

Einige Beispiele, was Arbeitsver­bote für uns bedeuten: Frau Nohid,41,aus dem Iran, hat seit zwei Tagen nichts gegessen, weil sie ihr Geld sparen will, um ihre Tochter und ihren Sohn, die alleine in der Türkei sind, nach Deutsch­land zu brin­gen. “Ich bin bere­it schwere Arbeit zu machen, damit ich Geld ver­di­enen kann. Aber ich habe keine Arbeit­ser­laub­nis und darf nicht arbeit­en.” Jus­tine, 25 Jahre alt, aus Kenia: “Ich bin müde vom zu Hause sitzen und nichts tun und davon, Tag und Nacht im Heim zu ver­brin­gen. Ich bin jung und habe viel Energie. Ich will diese Energie für die Gesellschaft, in der ich lebe, nutzen.” Nach neun Monat­en Arbeitsver­bot haben Asyl­suchende die Möglichkeit eine soge­nan­nte nachrangige Arbeit­ser­laub­nis zu beantra­gen. Das bedeutet: Die Agen­tur für Arbeit entschei­det auf Basis eines konkreten Stel­lenange­bots, ob die Asyl­suchen­den die Arbeitsstelle bekom­men. Meis­tens lehnt sie ab, weil es andere Arbeit­slose gibt, die schon eine Arbeit­ser­laub­nis haben. Rahel, zum Beispiel, sucht seit fast zwei Jahren erfol­g­los so nach ein­er Arbeit: “Ich finde mit tausend Schwierigkeit­en eine Arbeit und bringe das Stel­lenange­bot zum Aus­län­der­amt, mein Antrag wird abgelehnt und später erfahre ich, dass das Job­cen­ter das Ange­bot ein­er anderen Per­son gegeben hat. Das heißt, ich habe einen Job für jemand anderes gefun­den.” Ihre Erfahrung ist kein Einzelfall, deshalb bedeutet die nachrangige Arbeit­ser­laub­nis vor allem in Regio­nen mit hoher Arbeit­slosigkeit ein fak­tis­ches Arbeitsver­bot. Darunter lei­det auch Mus­gan, eine junge Frau aus Afghanistan. “Das bedeutet für mich kein Teil der Gesellschaft zu sein. Das macht mich depres­siv. In meinem Land sind meine Fam­i­lie und ich diskri­m­iniert und bedro­ht wor­den, weil meine Schwest­er und ich gear­beit­et haben, deshalb bin ich geflo­hen aber hier, als Asyl­be­wer­berin erlebe ich wieder Diskri­m­inierung.” Arbeitsver­bote sind ein Teil der Asylge­set­zge­bung, die Asyl­suchende von der Gesellschaft isoliert. Ein ander­er Teil dieses Sys­tems sind die “Sam­melun­terkün­fte”. Deshalb fordern wir eine grundle­gende Änderung dieses Sys­tems und die Abschaf­fung aller diskri­m­inieren­der Gesetze.

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