Antisemitismus Tötet — Gestern wie Heute. Neuruppin mahnt und gedenkt der Opfer von Antisemitismus und Rassismus
Das Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt ruft auf zu einer Demonstration am Sonnabend, 9. November 2019 um 10 Uhr. Treffpunkt ist an der sogenannten Jacoby-Villa, Karl-Marx-Straße 64, direkt am Fontanedenkmal. Das Motto lautet „Antisemitismus tötet — gestern wie heute. Neuruppin mahnt und gedenkt der Opfer von Antisemitismus und Rassismus.“
Damit wird auch in diesem Jahr an die antisemitischen Pogrome des November 1938 erinnert. Gesteuert durch das nationalsozialistische Regime waren damals mehr als 1.400 Synagogen und Beträume, aber auch tausende jüdischer Geschäfte und Wohnungen zerstört worden. Etwa 800 Juden wurden in jenen Tagen ermordet, 10.000 in Konzentrationslager gesperrt, bereits drei Jahre vor dem Beginn der systematischen Vernichtung der europäischen Juden.
Der Angriff eines Rechtsextremisten auf die Synagoge in Halle vor wenigen Wochen ist das vorläufig drastischste Beispiel eines wieder wachsenden Antisemitismus in Deutschland. Mehr als 1.600 antisemitische Straftaten weist die Polizeistatistik für 2018 aus, darunter 62 Gewaltdelikte.
„Es ist und bleibt notwendig, an die Gräueltaten der Nazis zu erinnern,“ betont Martin Osinski, Sprecher im Aktionsbündnis Neuruppin bleibt bunt. „Damals wie heute vergiften judenfeindliche Vorurteile das Zusammenleben. Wir sehen in Halle, welch tödliche Gefahr der Antisemitismus ist.“