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Gedenken an Neonazi-Opfer

15 Jahre nach dem Über­fall auf den Angolan­er Amadeu Anto­nio Kiowa wollen mehrere Organ­i­sa­tio­nen und die Stadt Eber­swalde an das erste Todes­opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt in den neuen Bun­deslän­dern erin­nern. Am Jahrestag des Todes zwei Wochen nach dem Über­fall seien am 6. Dezem­ber eine Gedenkver­anstal­tung (17 Uhr) und eine Podi­ums­diskus­sion über demokratis­ches Engage­ment in Ost­deutsch­land (18 Uhr) geplant, teilte die Stadtver­wal­tung gestern mit. Der Tag des Über­falls jährt sich bere­its am morgi­gen Donnerstag.

Amadeu Anto­nio Kiowa lebte als angolanis­ch­er Ver­tragsar­beit­er in der DDR. In der Nacht vom 24. zum 25. Novem­ber 1990 wurde der 28-Jährige in Eber­swalde Opfer von etwa 50 jun­gen Män­nern und Frauen aus der Skin­head­szene, die zur “Jagd auf Schwarze” durch die bran­den­bur­gis­che Stadt zogen. Vor einem Gasthof stießen sie auf drei Afrikan­er und schlu­gen sie zusam­men. Zwei Mosam­bikan­ern gelang schw­er ver­let­zt die Flucht. Kiowa hinge­gen erwachte nicht mehr aus dem Koma und starb zwei Wochen später.

Fünf Her­anwach­sende wur­den wegen des Todes Kiowas im Sep­tem­ber 1992 in Frank­furt (Oder) zu Bewährungs- und Haft­strafen von bis zu vier Jahren verurteilt. Dabei war nicht ein­deutig nachzuweisen, wer die tödlichen Schläge zu ver­ant­worten hat­te. Unab­hängige Ini­tia­tiv­en gehen von rund 150 Todes­opfern ras­sis­tis­ch­er und recht­sex­tremer Gewalt in Deutsch­land seit 1990 aus.

Als Reak­tion auf den Tod und weit­ere ras­sis­tis­che Gewalt­tat­en wurde 1998 die Amadeu-Anto­nio-Stiftung in Berlin gegrün­det. Eber­swalde war mit einem Net­zw­erk von Kindergärten, Schul­pro­jek­ten und ein­er Koor­dinierungsstelle in der Stadtver­wal­tung 2003 Mod­ell­pro­jekt der Amadeu-Antonio-Stiftung.

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