Am 09.11.1938 und in den folgenden Tagen wurden im gesamten Deutschen Reich Geschäfte, Wohnungen und Synagogen angegriffen, zerstört bzw. niedergebrannt, jüdische Menschen in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Der 09. November war ein weiterer, systematischer Schritt auf dem Weg zur Shoah, welche nur durch die millitärische Niederlage Deutschlands beendet wurde.
Doch auch nach 1945 ist der Antisemitismus in Deutschland geblieben. Allein im Jahr 2020 wurden im Land Brandenburg 141 antisemitische Vorfälle registriert. Im Zuge der sogenannten Coronaproteste gehen Holocaustleugner*innen, Reichsbürger*innen, Anhänger*innen von Verschwörungserzählungen und Neonazis gemeinsam auf die Straße. Sie alle eint der Antisemitismus. Sie tragen ihn offen zur Schau. In den sozialen Medien werden antisemitische Bilder und Erzählungen verbreitet. Es ist ein historisches Versäumnis, in der Vergangenheit und auch heute, über latente sowie offene antisemitische Äußerungen hinwegzusehen. Struktureller Antisemitismus wird als solcher oft nicht erkannt oder bagatellisiert. Wir müssen da einschreiten wo Antisemitismus anfängt, sei es ein Witz, eine Beleidigung oder die Forderung nach der Vernichtung oder dem Boykott des jüdischen Staates Israel. Nur mit einer aktiven Erinnerungsarbeit können wir uns das Vergangene ins Bewusstsein bringen,mahnen und handeln. Nach wie vor gilt es jegliche Form des Antisemitismus konsequent zu thematisieren und zu bekämpfen.
Gemeinsam wollen wir anlässlich des 83. Jahrestages an die Schrecken und Folgen der Novemberpogrome erinnern.
Kommt am Dienstag, den 09.11.2021 um 19 Uhr zum Mahnmal für die Opfer des Faschismus am Platz der Einheit in Potsdam.
Erinnern – Gedenken – Mahnen
Bitte denkt an das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und haltet einen Mindestabstand ein.