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Antifaschismus

Genthin?: Bürgerbündnis und III. Weg hetzten gemeinsam gegen Ausländer


Am Son­nta­gnach­mit­tag hat­ten sich unge­fähr 200 Per­so­n­en an einem aus­län­der­feindlichen Auf­marsch in Gen­thin (Sach­sen-Anhalt) beteiligt. Die Ver­samm­lung war zuvor von ein­er „Bürg­er­be­we­gung Gen­thin“ bewor­ben wor­den. Diese ist sowohl sehr eng mit der neon­azis­tis­chen Klein­partei „der dritte Weg“, als auch mit dem über­wiegend in Bran­den­burg agieren­den „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ ver­woben. Entsprechend set­zte sich der marschierende Per­so­n­enkreis zusammen.
Bürg­er­bünd­nis Deutschland
Das „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ war im Dezem­ber 2015 vom „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ unter Ein­beziehung ähn­lich gesin­nter Ini­tia­tiv­en ins Leben gerufen wor­den. Das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ hat­te zuvor unter Führung von Chris­t­ian Kaiser und Nico Tews mehrere Aufzüge mit durch­schnit­tlich 500 Teilnehmer_innen in Rathenow (Bran­den­burg) durchge­führt. Aus den aus ihrer Sicht erfol­gre­ichen Märschen wuchs die Idee ein­er Ver­net­zung mit ähn­lichen Ini­tia­tiv­en aus ganz Bran­den­burg und Sach­sen-Anhalt. Dazu gehört von Anfang an auch die „Bürg­er­be­we­gung Gen­thin“, die im sozialen Inter­net­net­zw­erk unter dem Label „Gen­thin wach auf“ auftritt. Sympathisant_innen dieser Ini­tia­tive bzw. deren „1. Vor­sitzen­der“ Tilo Koertge liefen unlängst bei einem so genan­nten Abendspazier­gang des „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ in Rathenow mit. Koertge hielt dabei auch einen Rede­beitrag auf dessen Bühne. Heute war die Rathenow­er Bühne wiederum in Gen­thin zu Gast. Nico Tews, Anmelder der Inter­net­do­main „buergerbuendnis-deutschland.de“, hat­te sie mit seinem Pri­vat­fahrzeug angekar­rt. Außer ihm und seinen unmit­tel­baren Gesin­nungsgenossen vom „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ waren auch weit­ere Akteure aus dem „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ angereist, u.a. bekan­nte Gesichter der „Bürg­er­be­we­gung Alt­mark“, von „Burg gegen Asylmiss­brauch“ und von „Asyl­hütte in Ket­zin? Kannste knick­en 2.0“ sowie der Red­ner Sebas­tiano Graziani.
III. Weg dominiert Versammlung

Neue Allianzen? v.l.n.r: Matthias Fis­ch­er (III.Weg), Naz­ibarde TOiton­i­cus alias Thomas L. (NPD) und Nico Tews (Bürg­er­bünd­nis Havelland/Bürgerbündnis Deutschland)

Am sicht­barsten trat heute jedoch der „dritte Weg“ in Erschei­n­ung. Dazu waren diverse Funk­tionäre und Sympathisant_innen dieser Partei aus den bran­den­bur­gis­chen Land­kreisen Uck­er­mark, Oder-Spree und Pots­dam-Mit­tel­mark sowie der kre­is­freien Stadt Pots­dam angereist. Diese dominierten den Aufzug durch mit­ge­führte Pro­pa­gandain­stru­mente, wie Ban­ner, Fah­nen und Papp­schilder. Des Weit­eren stellte die Partei mit Pas­cal Stolle und Matthias Fis­ch­er auch zwei Red­ner bei der Ver­anstal­tung. Fis­ch­er lief zudem während des Marsches neben dem impro­visierten Laut­sprecher­wa­gen und ver­suchte die Versammlungsteilnehmer_innen durch das skandieren von Parolen anzuheizen. Damit hat­te der „dritte Weg“ dem „Bürg­er­bünd­nis Deutsch­land“ zumin­d­est pro­pa­gan­dis­tisch ganz klar das Wass­er abge­graben und den Spazier­gang der „besorgten“ Bürger_innen zu ein­er neon­azis­tis­chen Parteiver­anstal­tung umgestaltet.
Proteste am Rande
Gegen die aus­län­der­feindliche Ver­samm­lung protestierten unge­fähr 100 Men­schen aus dem Jeri­chow­er Land. Die Protestver­anstal­tung fand am Rande der Auf­takt- sowie der End­kundge­bung der „besorgten Bürger_innen“ statt. Mehrere Red­ner wur­den aus­gep­fif­f­en. Einen weit­eren ver­balen Schlagab­tausch gab es an der Ein­mün­dung der Kleinen Schul­straße in die Bran­den­burg­er Straße, als der Demon­stra­tionszug die Gegendemonstrant_innen passierte. Dabei kam es auch zu einzel­nen Schneeballwürfen.
Fotos: hier
 

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