Eine deutsch polnische Streife des Bundesgrenzschutzes (BGS) war in
dieser Woche bei einem nächtlichen Einsatz erfolgreich: Sie vereitelten
einen illegalen Grenzübertritt einer Gruppe Ausländer. Seit sechs Jahren
laufen gemischte Streifen aus beiden Ländern die Grenze entlang. “Die
gemeinsame Arbeit bringt einige Vorteile” , sagt Mirko Heinke, Leiter
der Bundesgrenzschutzinspektion Forst.
Die deutsch-polnische Streife hatte gegen 3.30 Uhr in der Ortslage Groß
Bademeusel zwölf Personen bemerkt, die versuchten, die Grenze unerlaubt
zu überqueren. Die Beamten forderten Verstärkung an, so dass sechs
chinesische und ein ukrainischer Staatsbürger vorläufig festgenommen
wurden. Nach Information des BGS konnten zwei Ukrainer und zwei Chinesen
fliehen. Mit Hilfe des BGS-Hubschraubers wurden diese Personen kurze
Zeit später entdeckt und auf polnischem Gebiet festgenommen. Wie in
solchen Fällen üblich bekamen die illegal Eingereisten Anzeigen wegen
Ver stoßes gegen das Ausländergesetz. Nach den Ermittlungen und
Befragungen zu eventuellen Schleusern wurden sie aus Deutschland wieder
abgeschoben und den polnischen Grenzbehörden übergeben.
“Die deutsch-polnischen Streifen haben sich gut bewährt” , sagt
Polizeirat Mirko Heinke auf RUNDSCHAU-Nachfrage. Das bringe viele
Potenziale. “Die beiden Beamten reden miteinander, so dass sie über die
Arbeit des anderen informiert sind. Zudem lernen sie den jeweils anderen
Bereich der Grenze gut kennen. Die Zusammenarbeit schafft Vertrauen und
erleichtert die Zusammenarbeit.” Außerdem würden die “Fremden” im andern
Land an der Uniform erkannt. So würde auch mancher potenzielle
Straftäter bald mitbekommen, dass die Grenzschützer Hand in Hand
arbeiten und sein mögliches Vorhaben schnell entdeckt werden könnte. Das
würde auch vor Straftaten abschrecken.
Verständigungsprobleme haben die Beamten an der Grenze kaum. “Oftmals
haben die gleichen Personen dauerhaft an der Grenze zusammen Dienst. Da
kennt man sich und lernt automatisch Worte vom anderen” , sagt Heinke.
Zum anderen würden auch Angebote zum Sprachenlernen gut genutzt. Einen
biete das Bundessprachenamt in Köln. Lehrgänge fänden auch in der
Inspektion selber statt und die Volkshochschule biete ebenfalls welche
an. Zudem gibt es eine Broschüre für die Beamten, in der gängige
polizeiliche Begriffe und Redewendungen in beide Sprachen übersetzt sind.