Heim Großbeeren schließen! Wir haben das Recht zu leben!
Kommt / Kommen Sie zur Kundgebung von Flüchtlingen aus Großbeeren!
Am Mittwoch, 2. September, 12 — 13:30 Uhr, Am Rathaus 1, 14979
Großbeeren; Die Kundgebung wird unterstützt von der Seebrücke Potsdam.
Wir, die Flüchtlinge aus der Gemeinschaftsunterkunft in Großbeeren
(Theodor-Echtermeyer Weg 1, 14979 Großbeeren), haben besonders in den
letzten 3 Monaten erlebt, dass unser Leben für die Behörden und die
Zivilgesellschaft in Deutschland keine Rolle spielt: Auf engem Raum
sind wir untergebracht, dem Coronavirus ausgeliefert.
Und jetzt das: Vor etwa 3 Wochen haben sie eine positiv getestete
Person zu uns in eine Quarantänestation in unser Heim geschickt. Zwei
Tage später wurden 2 Personen aus unserem Heim krank, und einige Tage
später wurden 19 Personen in unserem Lager positiv getestet!
Obwohl einige Mitarbeiter des Gesundheitsamtes in unser Heim gekommen
sind, wurden keine wirksamen Maßnahmen ergriffen, um uns zu schützen.
Es wurde eine fadenscheinige Maßnahme ergriffen, um einige positiv
getestete Personen auf eine andere Etage zu bringen, aber wir wissen,
dass sie immer noch dieselben Toiletten und Küchen mit gesunden
Menschen teilen! In unserem Lager benutzen etwa 100 Menschen dieselben
Toiletten und Küchen. Das Lager ist schmutzig und 3 Personen teilen
sich ein 18qm großes Zimmer.
Wir sind auf uns allein gestellt, und es gibt keinen Ausweg, genau wie
das Asylverfahren selbst. Wir sagen Nein zu dieser unmenschlichen
Behandlung. Wir sind Menschen, und wir haben eine Würde wie jeder
Deutsche, wir wollen leben und an der Gesellschaft teilhaben!
Sie (die Behörden) haben gehört, dass wir am Mittwoch eine
Demonstration über unsere Situation planen, sie wollen das ganze Heim
unter Quarantäne stellen, um sicherzustellen, dass niemand hinausgeht.
Wir kennen ihre Absichten – aber wir werden trotzdem herauskommen und
uns Gehör verschaffen.
Am kommenden Mittwoch um 12 Uhr soll es im Rathaus Großbeeren ein
Treffen zwischen IB, Sozialamt und Ausländerbehörde geben. Wir wollen
vor dem Rathaus sein, um ihnen zu sagen, dass das, was sie uns angetan
haben, unmenschlich ist.
Wir organisieren eine Kundgebung:
Wann? Am Mittwoch, 2. Spetember, 12 bis 13:30 Uhr
Wo? Am Rathaus 1, 14979 Großbeeren
Unsere Forderungen sind:
1. Wir wollen, dass dieses Heim geschlossen wird. Es ist ein
schmutziges Heim. So viele Menschen teilen sich dieselbe Toilette und
Küche – einige Leute zahlen mehr als 1.000 Euro für das Schlafen in
einem 18 qm großen Raum. Es ist unmöglich, irgendwelche hygienischen
Regeln einzuhalten.
2. Wir wollen, dass Menschen, die positiv getestet wurden, richtig
behandelt werden — das bedeutet, dass sie unter Bedingungen
untergebracht werden, die den notwendigen Anforderungen einer
Quarantäne und einer normalen Wohnung entsprechen: eine eigene
Toilette, Küche und Waschmaschine.
3. Personen, die nicht an Corona erkrankt sind, sollte ein sicherer
Ort zur Verfügung gestellt werden, an dem sie den Kontakt mit den
anderen einschränken können mit getrennten Toiletten und Küchen.
4. Wir befinden uns in einer Demokratie und als Menschen wollen wir
unser Recht verteidigen, selbstbestimmt zu leben. Wenn es in den
nächsten Tagen keine positiven Veränderungen gibt, werden wir IB und
die Landkreise wegen Körperverletzung vor Gericht bringen.