Ein bundesweites antirassistisches Bündnis von We’ll Come United und
mehr als 40 Organisationen, Initiativen und Gruppen ruft unter dem Motto
„United against Racism – Für eine Gesellschaft der Vielen!“ auf zu
dezentralen antirassistischen Aktionstagen vom 02. – 05. September 2020.
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An den Antirassismus-Tagen finden in Berlin und Brandenburg folgende
Aktivitäten statt:
- 03.09. *Eberswalde* Kundgebung mit Kulturprogramm: We stay
united! / 16.00–20.00 Uhr / Vor der Barnimer Ausländerbehörde in
Eberswalde/ Grünfläche Pfeilstr. Ecke Goethestr. / Organisiert von
Barnim für alle und Bürger*innenasyl Barnim / Mehr Infos unter:
http://refugeeswelcomebarnim.blogsport.de/
- 03.–04.09. *Potsdam* Aktion Gemeinsames Malen eines
“Wanderbanners” / jeweils 15.00–22.00 Uhr / Vor dem Landtag Organisiert
von Seebrücke Potsdam / Mehr Infos unter:
https://www.facebook.com/pages/category/Community-Organization/Seebr%C3%BCcke-Potsdam-1850435155011395/
<https://www.facebook.com/pages/category/Community-Organization/Seebrücke-Potsdam-1850435155011395/>
- 04.09. *Rathenow* Frauenfest mit Picknick, Musik & Empowerment
Workshop / 14.00–18.00 Uhr / Weinbergspielplatz (Bismarckturm) /
Organisiert von United Action / Mehr Infos unter:
https://www.united-action.de/
- 05.09. *Doberlug-Kirchhain* Demonstration Flucht ist kein
Verbrechen – We Stay United! / 13:00–18:00 Uhr / 13:00 Uhr Beginn
Fahrraddemo vor dem Bahnhof Doberlug-Kirchhain (Bahnhof, 03253
Doberlug-Kirchhain) / 14:00 Uhr Beginn Kundgebung vor dem Lager Doberlug
Kirchhain (Torgauer Str. 89M, 03253 Doberlug-Kirchhain) / Mehr Infos
unter: https://www.facebook.com/events/237675780872176
- 06.09. *Berlin* Kundgebung mit Live-Musik: Für das Recht zu
bleiben und das Recht zu gehen / 17.00–22.00 / Görlitzer Park /
Organisiert von Afrique-Europe-Interact / Mehr Infos unter:
https://www.facebook.com/events/1733685076784308/
“Rassismus ist tief in der deutschen Gesellschaft verwurzelt, auch in
meiner Stadt”, sagt Mustafa Hussein.
“Es gibt kein Zurück. Wir müssen uns mehr denn je dafür einsetzen, den
Rassismus zu beenden”, fordert Fatuma Musa Afrah und fragt: “Wir bluten
alle dasselbe rote Blut und wir sind alle Menschen, wo liegt also das
Problem?”. Fatuma Musa Afrah kritisiert: “Wir diskutieren über
Rassismus, wenn ein Mensch sein Leben verloren hat und auf der Straße
erschossen wurde. Man diskutiert eine Weile darüber, und dann
verschwindet das, und man hört erst wieder von diesem Problem, wenn
wieder etwas Ähnliches passiert.”
” ‘Du bist keiner von uns! Du bist nicht wie wir!! Ihr seid
merkwürdig!!’ ist purer Rassismus, den ein Mensch täglich auf der
Straße, in der Post, an der Kasse und in den öffentlichen
Verkehrsmitteln erleben muss”, sagt Mustafa Hussein.
Fatuma Musa Afrah fügt hinzu: “Ich persönlich erlebe Rassismus täglich.
Früher habe ich meinen eigenen Schmerz über die Erfahrung von Rassismus
ignoriert, und ich habe auf eine Veränderung gehofft, und es ist klar,
dass wir hart daran arbeiten müssen, dass diese Veränderung eintritt.”
“Dies spiegelt für uns die Wahrheit dieser Gesellschaft und ihrer langen
Geschichte mit Rassismus wider sowie einfacher Urteile nur aufgrund des
äußeren Erscheinungsbildes. Dies spiegelt für uns die Realität dieser
Gesellschaft und das riesige Ausmaß an Rassismus in ihr wider”, sagt
Mustafa Hussein.
Fatuma Musa Afrah unterstreicht: “Wir brauchen eine nachhaltige Lösung,
und das bedeutet tägliches Handeln gegen Rassismus. Wir brauchen eine
Politik, die diese Probleme angeht. Wir brauchen eine Regierung, die
bereit ist, diese Veränderungen vorzunehmen, und die sich dafür
einsetzt, sie auch zu beenden”.
Mustafa Hussein berichtet aus eigener Erfahrung: “Der Rassismus des
Unbewussten ist eine andere Art von Rassismus, in den viele Freunde
verfallen. Sie denken, dass sie gegen Rassismus arbeiten, praktizieren
ihn aber tatsächlich.”
Darüber hinaus betont Fatuma Musa Afrah: “Lasst uns zusammenkommen und
uns die unbequemen Fragen des Rassismus vor Augen halten, um zu
diskutieren, um eine Lösung zu finden.
Mustafa Hussein stellt eine rhetorische Frage: “Wer äußert seine Meinung
über Rassismus, definiert Rassismus und präzisiert Formen des
Rassismus?. Seine Antwort: “Die weiße Mehrheit praktiziert Rassismus,
und das ist ungerecht, denn sie wird leider nie, nicht einmal für einen
Tag, von Rassismus betroffen sein”.
“Deshalb müssen sich von Rassismus betroffene Menschen in
Zusammenschlüssen, Initiativen und Vereinen zusammenfinden und sich für
die Bekämpfung des strukturellen und alltäglichen Rassismus einsetzen.”
“Wir müssen uns zusammenschließen und gemeinsam in der Gesellschaft
gegen Rassismus arbeiten”, so Mustafa Hussein. Fatuma Musa Afrah fügt
hinzu: “Rassismus ist eine Krankheit, die täglich geheilt werden muss.
Wir alle müssen Hand in Hand zusammenarbeiten, um die Medizin dafür zu
finden, dazu gehört, gemeinsam ehrlich zu sein und einander mit Respekt
und Liebe gleichberechtigt zu behandeln. Die gespaltene Gesellschaft
muss gemeinsam Heilung finden, um den Rassismus zu beenden”.
*Hintergrundinformationen:*
Aufruf und Einladung zu Aktionstagen von We’ll Come United:
https://www.welcome-united.org/de/deutsch‑2/
Bundesweiter Bündnisaufruf mit allen Mitzeichnenden:
https://www.welcome-united.org/de/bundnis2020
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*Orginal Zitate auf Englisch:*
“Racism runs deep in German society, also in my city”, says Mustafa Hussein.
“There is no turning back. We have to be committed more than ever to end
racism”, demands Fatuma Musa Afrah. She asks: “We all bleed the same red
blood and we are all human beings so what is the problem?”.
Fatuma Musa Afrah outlines: “We discuss racism when a human being has
lost their life and was shot on the street. It is discussed for a while
and then it disappears and you don’t hear about that problem again until
something similar happens again.”
“ ‘You are not one of us !! You are not like us !! You are strange!!’ is
pure racism a person has to experience on a daily basis on the street,
in the post office, at the ticket office and on public transportation
systems”, says Mustafa Hussein.
Fatuma Musa Afrah adds: “I personally experience racism on a daily base.
I use to ignore my own pain of experiencing racism and I was hoping for
change and clearly we have to work hard for that change to happen.”
“This reflects to us what is the truth of this society and its long
history with racism and direct judgments only based on the external
appearance. This reflects to us the reality of this society and the huge
amount of racism present in it”, says Mustafa Hussein.
Fatuma Musa Afrah underlines: “We need a sustainable solution and that
means daily actions against racism. We need policies that address these
issues. We need Government to be willing to make those changes and be
committed in ending it as well.”
Mustafa Hussein reports from his own experience: “The racism of the
unconscious mind is another type of racism in which many friends fall
into. They think that they work against racism but actually practice it.”
In addition Fatuma Musa Afrah emphasizes: “Come out all and let us face
and discuss the uncomfortable issue racism to find a solution.”
Mustafa Hussein asks a rhetorical question: “Who expresses an opinion on
racism, defines racism and clarifies forms of racism?”. His answer: “The
white majority is practicing racism and this is unreasonable, because
they are never, unfortunately, going to be affected by racism even for a
day”. “Therefore, people affected by racism must meet in conglomerates,
initiatives and associations and work to fight structural and everyday
racism.”
“We must unite and work together in the society to combat racism”,
claims Mustafa Hussein. Fatuma Musa Afrah adds “Racism is a disease that
needs to find cure on a daily basis. We all need to join hand in hand to
find the medicine for it which includes beeing honest together and
treating one another equal with respect and love. The diversed society
needs to find cure together to end Racism.”