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Hohe Auflagen für Protestaktion von Gentechnik-Gegnern

Straus­berg (ddp) Die Polizei in Straus­berg hat Gen­tech­nik-Geg­n­ern für eine zweitägige Protes­tak­tion hohe Aufla­gen erteilt. Die Aktivis­ten, die ein Feld mit gen­tech­nisch verän­dertem Mais in Hohen­stein zer­stören wollen, dür­fen das Gelände nicht betreten. Sie müssen mehr als 250 Meter Abstand zum Fel­drand hal­ten, wie ein Polizeis­prech­er am Don­ner­stag mit­teilte. Die Organ­isatoren der Aktion “Gen­dreck weg” wollen den­noch an ihrem Vorhaben festhalten.

Die Protes­tak­tion begin­nt am Sam­stag um 9 Uhr mit der Anreise der Gen­tech­nik-Geg­n­er, wie Imk­er­meis­ter Michael Grolm als Sprech­er der Aktivis­ten ankündigte. Ins­ge­samt wer­den etwa 1000 Unter­stützer erwartet. Für 19 Uhr ist eine Podi­ums­diskus­sion zwis­chen Grolm und Jörg Piprek, dem Besitzer des Mais­feldes, geplant. Die Kri­tik­er hät­ten bere­its mit Piprek gesprochen und ihm ihr Anliegen vor­ge­tra­gen. “Die Feldz­er­störung ist nur eine sym­bol­is­che Aktion. Wir wollen Her­rn Piprek nicht schädi­gen”, sagte Grolm. Deshalb wollen ihm die Aktivis­ten auch mit zehn Cent für jeden zer­störten Quadrat­meter Mais­feld entschädi­gen. Diese Schadenssumme habe auch der Land­wirt selb­st kalkuliert.

Am Son­ntag find­et nach einem Gottes­di­enst eine Kundge­bung (12 Uhr) gegen die Gen­tech­nik statt. Diese Ver­samm­lung sei offiziell angemeldet, sagte Grolm. Die Polizei hat den Organ­isatoren die Auflage erteilt, bis dahin dafür zu sor­gen, dass wed­er auf Trans­par­enten noch in Sprechchören strafrechtlich Rel­e­vantes oder Ehrver­let­zen­des geäußert oder zu Straftat­en aufgerufen werde.

Um die anschließend geplante Feldz­er­störung durch etwa 300 Gen­tech­nik-Geg­n­er zu ver­hin­dern, habe die Polizei “geeignete Maß­nah­men” vor­bere­it­et, sagte der Sprech­er. Zu Details des Ein­satzes wollte er sich nicht äußern. Die Aktivis­ten wollen das Feld trotz des Polizeiaufge­botes zer­stören. Auf den Ein­satz von Gewalt wollen nach eige­nen Angaben verzicht­en. Grolm set­zt darauf, dass es der Polizei schw­er fall­en werde, die ins­ge­samt zehn Hek­tar Mais­feld gegen hun­derte Demon­stran­ten zu schützen.

Unter­dessen wird die geplante Zer­störung des Are­als von mehreren Seit­en scharf kri­tisiert. In ein­er Erk­lärung auf Ini­tia­tive des Deutschen Bauern­ver­ban­des (DBV) verurteil­ten 14 Ver­bände und Organ­i­sa­tio­nen die Aktion. Wer öffentlich zur Straftat aufrufe, doku­men­tiere ein fehlgeleit­etes Demokratiev­er­ständ­nis. Ein solch­es Vorge­hen sei auch nicht mit “Wider­stand gegen die Grüne Gen­tech­nik” oder “Feld­be­freiung” zu recht­fer­ti­gen, heißt es darin. Auch der bran­den­bur­gis­che Lan­desver­band des Bun­des für Umwelt und Naturschutz Deutsch­land (BUND) lehnte die Zer­störung ab, teilte aber die Argu­mente der Gentechnik-Gegner.

Bran­den­burgs Land­wirtschaftsmin­is­ter Diet­mar Woid­ke (SPD) hat­te die angekündigte Aktion bere­its vor Tagen als “einen Tief­punkt der Auseinan­der­set­zung um die Agro-Gen­tech­nik” beze­ich­net. “Für eine öffentlich insze­nierte Show auf Kosten der Bauern habe ich kein Ver­ständ­nis”, sagte der Minister. 

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