Abriss und Mietenwahnsinn stoppen!
Der Staudenhof soll nach dem Willen der sogenannten Rathauskooperation nach Ablauf des Jahres 2023 (Bis dahin gilt ein Moratorium) abgerissen werden. Im Augenblick befindet sich das Grundstück im Besitz der städtischen Pro Potsdam, nach Abriss würde das Gelände, wie im Fall der ehemaligen Fachhochschule, parzellisiert, verkauft und neu bebaut werden, höchstwahrscheinlich aber nicht durch städtische Unternehmen. Auch der Staudenhof soll für ein weiteres Rückwärts gewantes, Preußisches Bauprojekt weichen. Wenn es in dem neuen Quartier noch Sozialwohnungen geben sollte, sind sie auf eine Laufzeit von 15 – 20 Jahren begrenzt. Der Staudenhof ist ein Bauprojekt aus der DDR. Es realisierte die Vorstellung, das ArbeiterInnen und „normale“ BürgerInnen in den Innenstädten wohnen sollten. Das ist bis heute der Fall, denn an diesem Ort sind die Mieten im Vergleich bezahlbar und die Innenstadt bleibt nicht nur den Reichen dieser Stadt vorbehalten!
Kein Abriss! Wohnraum für Alle!
Beispiel 1: Filmpark Babelsberg, Marlene – Dietrich – Strasse:
Hier vermietet die Vegis Immobilien GmbH 239 Appartements. Aktuell kostet ein Zimmer mit 24 m² 595 €/ Monat. In den Mietverträgen werden diese pauschal angegeben, es wird kein Möblierungszuschlag ausgewiesen, jedes Jahr erhöht sich die Miete pauschal um 50 €. Aktuell stehen viele Appartements leer. Wir kennen die Mietverträge, wissen, dass sie auch über ein Jahr hinaus verlängert werden.#
Beispiel 2: Jutekiez, F. List – Straße, Zentrum Ost
Im Stadtteil Zentrum Ost hat die Getec PM Magdeburg GmbH den sogenannten Jutekiez zu einem neuen Luxusquartier gemacht. Auch hier lohnt es sich bei den Bodenpreisen offensichtlich kaum noch, Mietwohnungen zu bauen. Besser rechnet sich ein Drittelmix – je ein Drittel Eigentumswohnungen, Mietwohnungen und eben „Möblierte Wohnungen“. Die kosten hier zum Beispiel für 23 m² 550 €/ Monat. Die Schilder werben seit über einem Jahr, der Leerstand ist trotzdem hoch – warum wohl?
Beispiel 3: Potsdam West – Zeppelinstraße 47 – 52
Still und heimlich hat sich dort eine britische Investmentbank eingekauft – mit Objektgesellschaften in Luxemburg und den Niederlanden und Verbindungen bis zu Vermögensverwaltern, die selbst in den Panamapapers gelistet sind. In den Häusern werden immer mehr reguläre Mietwohnungen in „Möblierte Wohnungen“ umgewandelt – und dann das Doppelte der Miete verlangt.
Shore Capital Ltd. – den Firmennamen sollte man sich merken.
Es gibt Hunderte „Möblierte Wohnungen“ in Potsdam, die leer stehen, es gibt ehemals besetzte Häuser, die leer stehen, Ferienwohnungen …Und das in einer Zeit, wo alle „Zuhausebleiben“ sollen. Aber was ist mit wohnungslosen Menschen? Aber was ist mit Geflüchteten in Übergangsheimen?
Leerstand beenden!
Wohnungen für alle!
Ferienwohnungen und „Möblierte Wohnungen beschlagnahmen!
Beispiel 4: Potsdam Bornstedt, Sudio Living, Pappelallee 14 – 17
Dies ist ein besonders krasses Beispiel für den Wahnsinn mit „Möblierten Wohnungen. PROJEKT Immobilien baut dort nicht nur 219 solche Mikro Apparatements zu Preisen wie 21 m² für 435 €, sondern bietet diese auch noch als Wertanlage an. Mögliche Rendite pro Jahr: 4,7 %. Auch dort gibt es schon jetzt Leerstand, scheint sich aber trotzdem zu lohnen .
Das typische Beispiel: Der Kreml auf dem Brauhausberg
Für gerade mal 8,6 Mio. € an einen höchst umstrittenen Immobilieninvestor – die Sanus AG aus Berlin – verkauft. Dann gleich wieder an die Stadt Potsdam als Flüchtlingsunterkunft verpachtet – Einnahmen: 1,68 Mio. € pro Jahr. Und jetzt entstehen dort Luxus – Eigentumswohnungen, ein Boardingshaus (was sonst!?) und Gewerbemietraum.
Beispiel 5: HoW8 am Horstweg in Babelsberg
Eigentlich wurden uns am Horstweg neue Mietwohnungen versprochen und bezahlbare Student*innenwohnungen. Aber schließlich hat sich die AviaRent Capital Management doch wieder für viele „Möblierte Wohnungen“ entschieden. Bei Immobilienscout24 findet man eine Menge solcher Angebote, so zum Beispiel ein Zimmer von 20 m² für 550 €.