Die Erinnerung und das Gedenken an die Novemberpogrome in Deutschland
Jedes Jahr am 9. November kommt es in den Nachrichten, in Zeitungen stehen Artikel,
Polititiker_innen halten Reden und legen Kränze nieder, in Schulen wird vielleicht
auch ein Projekt zum Thema durchgeführt – denn im November 1938 fanden überall in
Deutschland antisemitische Pogrome statt, die in der Nacht vom 9. auf den 10.
November ihren traurigen Höhepunkt erreichten.
Obwohl dies ein überaus deutliches Zeichen dafür ist, wie weit der Antisemitismus in
den Köpfen der Deutschen im November 1938 schon voran geschritten war, wird diesem
Tag in Deutschland nur oberflächlich gedacht. Fern ab von den eingangs erwähnten
medialen Einschüben, politischen Reden und Schulprojekten findet keine tief gehende
Auseinandersetzung mit den Novemberpogromen, der Shoah und der
nationalsozialistischen Geschichte Deutschlands statt.
Deshalb veröffentlichen Jungdemokrat_innen/ junge Linke eine umfangreiche Broschüre.
Sie stellt den Versuch dar, mehr Hintergrundwissen zu den Novemberpogromen und ihren
Folgen damals wie heute zu veröffentlichen: Einleitend gibt es eine historische
Einordnung der Novemberpogrome und die direkten Folgen der Vernichtungspolitik im
nationalsozialistischen Deutschland werden untersucht. Dabei wollten wir es jedoch
nicht belassen. Denn die Novemberpogrome und die Shoah wirken bis heute: Sie sind zu
finden in den Leerstellen jüdischen Lebens, die sie unter uns hinterlassen haben.
Sie sind zu erkennen in der Art und Weise, wie in der DDR, der BRD und der Berliner
Republik ein Gedächtnistheater rund um das Gedenken an die Novemberpogrome
inszeniert wird. Die Folgen sind auch deutlich, wenn man sich anschaut, wie in
Deutschland mit der NS-Geschichte umgegangen wird oder wenn man betrachtet, wie
Antisemitismus bis heute tief in der Gesellschaft verankert ist. Zu all diesen
Themen finden sich Artikel in der Broschüre. In den von uns zusammengetragenen
Seiten gibt es auch ein Interview zum aktuellen Antisemitismus in Brandenburg.
Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass wir in dieser Broschüre keine fertigen
Konzepte zum Umgang mit dem Erinnern und Gedenken an die Novemberpogrome liefern.
Vielmehr verstehen wir unsere Broschüre als Anregung zu Diskussionen. Wir würden uns
freuen, wenn diese Diskussionen Ideen für eine politische Praxis liefern, welche die
aktuelle Gedenkkultur in Deutschland kritisch hinterfragt und neue Ausblicke
eröffnet.
Wir hoffen, ihr findet viele neue Anregungen beim Lesen dieser Broschüre!
Eure Jungdemokrat_innen/Junge Linke Brandenburg
im November 2008
Ihr hättet gern einige Exemplare dieser Broschüre? Wir schicken sie euch zu!
Einfach bestellen unter:
Jungdemokrat_innen/ Junge Linke Brandenburg
Gryphiusstraße 23
10245 Berlin
Tel. 030–325 327 70
Fax. 030–325 327 71
Mail. info@jdjl-brandenburg.de
Die Broschüre Online:
hier.
Und unter: www.jdjl-brandenburg.de