(Schweriner Volkszeitung, Prignitz, Gerichtsreport) Fünf junge Männer und eine 19-Jährige aus Perleberg sollen den 40-Jährigen Karsten B. aus Groß Leppin schwer misshandelt haben.
Sie schlugen und traten. Zum Schluss zog ihm jemand eine Bierflasche über den Kopf. “Ich habe gefleht, sie sollen aufhören”, sagte gestern der 40-jährige Karsten B. aus Groß Leppin vor Gericht. Dann wurde er bewusstlos und wachte erst im Pritzwalker Krankenhaus auf.
15. August 2003. Karsten B. war bei Freunden zum Skatspielen. Gegen 1 Uhr machte er sich auf den Heimweg. Zu Fuß ging er die Straße von Glöwen Richtung Storbeckshof entlang. Ein Auto kam ihm entgegen, hielt, ein junger Mann stieg aus und wollte mich schlagen, erinnert
sich der gelernte Dachdecker. Es kam zu einem Handgemenge, bei dem der Angreifer zu Boden ging. “Ich saß auf ihm drauf und hielt ihn fest”, sagte Karsten B. Da versuchte die Beifahrerin Karsten B. zu treten. “Ich habe die beiden rennen lassen.” Sie brausten ohne Licht davon.
Der 25-jährige Autofahrer, der bei der Rangelei eine Platzwunde am Kopf erhielt, fuhr mit seiner Begleiterin zurück zu der Feier, auf der sich die anderen Angeklagten befanden. Der 18-jährige Gastgeber erinnerte sich: “Thomas kam herein und sagte du, du, du, ihr kommt
mit.” Am Tatort war ein anderes Auto, dessen Insassen dem Opfer helfen wollten. Denen wurde klargemacht, dass es besser sei zu verschwinden.
Karsten B. soll auf den Verletzten eingeschlagen haben. Besonders brutal war ein 21-jähriger Wittenberger, der mit Stahlkappenschuhen auf ihn eingetreten und ihm noch eine leere Bierflasche auf dem Kopf zerschlagen haben soll. Das wusste der 18-Jährige nur vom Hörensagen. Die Schläge und Tritte hatte er aus dem Auto beobachtet: “Ich habe
gedacht, Karsten B. ist tot.” Doch das Opfer hat mit schwer verletzt überlebt: doppelseitige Mittelgesichtsfraktur, Schnitt- und Platzwunden. Noch heute leidet der 40-Jährige. Er sieht Doppelbilder und stottert, wenn er aufgeregt ist. Einen Arbeitsplatz konnte er nicht annehmen. Die 19-jährige Perlebergerin entschuldigte sich bei dem Opfer: “Es tut mir leid.” Die Verhandlung wird heute fortgesetzt.