24. Februar 2004 · Quelle: SVZ

Ich dachte, der ist tot”

(Schw­er­iner Volk­szeitung, Prig­nitz, Gericht­sre­port) Fünf junge Män­ner und eine 19-Jährige aus Per­leberg sollen den 40-Jähri­gen Karsten B. aus Groß Lep­pin schw­er mis­shan­delt haben. 

Sie schlu­gen und trat­en. Zum Schluss zog ihm jemand eine Bier­flasche über den Kopf. “Ich habe gefle­ht, sie sollen aufhören”, sagte gestern der 40-jährige Karsten B. aus Groß Lep­pin vor Gericht. Dann wurde er bewusst­los und wachte erst im Pritzwalk­er Kranken­haus auf. 

15. August 2003. Karsten B. war bei Fre­un­den zum Skat­spie­len. Gegen 1 Uhr machte er sich auf den Heimweg. Zu Fuß ging er die Straße von Glöwen Rich­tung Stor­beck­shof ent­lang. Ein Auto kam ihm ent­ge­gen, hielt, ein junger Mann stieg aus und wollte mich schla­gen, erinnert
sich der gel­ernte Dachdeck­er. Es kam zu einem Handge­menge, bei dem der Angreifer zu Boden ging. “Ich saß auf ihm drauf und hielt ihn fest”, sagte Karsten B. Da ver­suchte die Beifahrerin Karsten B. zu treten. “Ich habe die bei­den ren­nen lassen.” Sie brausten ohne Licht davon. 

Der 25-jährige Aut­o­fahrer, der bei der Rangelei eine Platzwunde am Kopf erhielt, fuhr mit sein­er Beglei­t­erin zurück zu der Feier, auf der sich die anderen Angeklagten befan­den. Der 18-jährige Gast­ge­ber erin­nerte sich: “Thomas kam here­in und sagte du, du, du, ihr kommt
mit.” Am Tatort war ein anderes Auto, dessen Insassen dem Opfer helfen woll­ten. Denen wurde klargemacht, dass es bess­er sei zu verschwinden. 

Karsten B. soll auf den Ver­let­zten eingeschla­gen haben. Beson­ders bru­tal war ein 21-jähriger Wit­ten­berg­er, der mit Stahlkap­pen­schuhen auf ihn einge­treten und ihm noch eine leere Bier­flasche auf dem Kopf zer­schla­gen haben soll. Das wusste der 18-Jährige nur vom Hören­sagen. Die Schläge und Tritte hat­te er aus dem Auto beobachtet: “Ich habe
gedacht, Karsten B. ist tot.” Doch das Opfer hat mit schw­er ver­let­zt über­lebt: dop­pel­seit­ige Mit­tel­gesichts­frak­tur, Schnitt- und Platzwun­den. Noch heute lei­det der 40-Jährige. Er sieht Dop­pel­bilder und stot­tert, wenn er aufgeregt ist. Einen Arbeit­splatz kon­nte er nicht annehmen. Die 19-jährige Per­leberg­erin entschuldigte sich bei dem Opfer: “Es tut mir leid.” Die Ver­hand­lung wird heute fortgesetzt.

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