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Antifaschismus

Irren ist NPDlich

Pin­now (ipr) Seit mehreren Monat­en geht die NPD in Bran­den­burg damit hausieren, dass sich der Anteil an Aus­län­dern bei den Tatverdächti­gen in Bran­den­burg auf 45 Prozent beläuft und beruft sich dabei auf Angaben des Landeskriminalamtes.
Durch einen Artikel auf der Web­site “inforiot.de” auf die falschen Angaben hingewiesen, fühlten sich die NPDler provoziert und wieder­holten prompt ihre Äußerun­gen im Nationalen Net­z­tage­buch der NPD Barnim-Uckermark.
Als Beweis für die Richtigkeit ihr Behaup­tun­gen zeigen sie die untere Grafik, die als Teil ein­er pdf-Datei auf der Web­site des Bran­den­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­ums zu find­en ist.
Um es gle­ich vor­weg zu schreiben, die Grafik, die von den recht­en Kam­er­aden gezeigt wird, ist aut­en­tisch. Nur der Rah­men stimmt nicht. Sie ver­schweigen lei­der den Link zur Quelle. Dann wür­den näm­lich die Betra­ch­terIn­nen erken­nen, was die BUM-NPLer nicht begrif­f­en haben oder nicht begreifen wollen: Es han­delt sich hier­bei um sta­tis­tis­che Angaben zur „Organ­isierten Krim­i­nal­ität“ und nicht zur Gesamtkrim­i­nal­ität in Brandenburg.
Fol­gt man den Zahlen der Polizeilichen Krim­i­nal­itätssta­tis­tik 2007, die vom Bun­desmin­is­teri­um des Inneren in diesem Jahr her­aus­gegeben wurde, gab es in Bran­den­burg 72.989 deutsche und 11.277 aus­ländis­che Tatverdächtige. Das wären 13,4 Prozent. Erhe­blich weniger als es die nach Aus­län­derkrim­i­nal­ität lächzen­den Recht­sex­trem­is­ten wahr haben wollen.
Abge­zo­gen wer­den muss davon die Delik­tzahl für Verge­hen gegen das Aufenthalts‑, Asyl- und Freizügigkeits­ge­setz, die 2007 in Bran­den­burg bei 4.746 Fällen lag. Das sind Delik­te, die nur von Aus­län­dern began­gen wer­den kön­nen und bei denen anzunehmen ist, dass es eine ähn­lich hohe Zahl Tatverdächtiger gibt. Denn hier liegt die Aufk­lärungsquote in der Regel zwis­chen 97 und 98 Prozent.

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