BERNAU/BERLIN Rund ein Dutzend Jugendgruppen aus Brandenburg beteiligen sich inzwischen am Wettbewerb “Aktion Analyse”, initiiert vom Bernauer
“Antirassistischen Jugendbündnis”.
Das Bündnis — ausgezeichnet mit dem Aachener Friedenspreis für seine überregional erfolgreiche “Aktion Noteingang” — rief im Herbst Jugendliche auf, Material über rechtsextremistische Tendenzen in ihren Orten zu sammeln und aufzubereiten. Diese Idee stieß auf großes Interesse, sagte Susanne Lang
vom Jugendbündnis. Gruppen aus Cottbus, Schwedt, Strausberg oder Vetschau beteiligen sich mit Umfragen, Interviews, Filmen und Dokumentationen am Wettbewerb, dessen Ergebnisse im Juni präsentiert werden. Finanziert wird die “Aktion Analyse” über das Civitas-Programm des Bundesfamilienministeriums.
Laut Susanne Lang ist es vielerorts gelungen, Jugendliche zu politischer Arbeit überhaupt erst anzuregen. In Vetschau etwa sei eine Gruppe mehrfach von Rechtsextremen überfallen worden, bevor sie sich entschloss, über die “Aktion Analyse” etwas dagegen zu unternehmen. “Das
ist nicht immer ungefährlich”, sagte Susanne Lang. Die Teilnehmer werden daher von den Initiatoren beraten, betreut und mit Material versorgt.
Manche der Ideen seien geradezu innovativ: So bemühten sich Cottbuser Jugendliche gerade, eine Art Gesellschaftsspiel zum Thema Rassismus zu entwerfen. “Wir sind gespannt, was noch so angeboten wird.”
Unterstützt wird die “Aktion Analyse” jetzt auch von der
Internet-Plattform “D‑A-S‑H”. Ebenfalls mit Fördergeld vom
Familienministerium hat ein Münchner Medieninstitut diese neue Homepage
für Jugendliche entwickelt. Sie finden dort Informationen über Rassismus
und Fremdenfeindlichkeit und können andere Initiativen erreichen.
D‑A-S‑H finanziert auch sechs Kurzfilme über die Brandenburger “Aktion
Analyse”, die zum Ende des Wettbewerbs auch im Internet abrufbar sein
sollen. “Die Teilnahme ist immer noch möglich”, sagte Susanne Lang.
Einsendeschluss für Beiträge ist der 15. Mai 2002. Mehr im Internet unter aktion-analyse.org und d‑a-s‑h.org.