Heraus zum 1.Mai! – Kapitalismus abschaffen!
Aufruf zum antikapitalistischen “Wir wollen Alles” — Block
auf der Potsdamer Gewerkschaftsdemonstration
Am ersten Mai im 21. Jahrhundert ist eine kämpferische Stimmung auf den
Veranstaltungen der Gewerkschaften schon lang nicht mehr zu spüren. Neben netten
Worten und leeren Versprechungen der Gewerkschaftsführung, neben einem inhaltslosen
Programm voller Musik und Spaß, ist schon lange kein Platz mehr für progressive
Forderungen nach einer besseren Welt. Das eigentliche Ziel, die Befreiung aus
herrschenden Unterdrückungsverhältnissen, wurde mehr und mehr abgelöst von dem
einfachen Wunsch nach gut bezahlten Jobs, traditionellem Familienleben und der
eigenen Doppelhaushälfte.
Doch wir geben uns mit Würstchenständen und Bierbuden sowie mit dem Erfüllen
kleinbürgerlicher Wünsche um sich über Wasser zu halten nicht zufrieden. Es gibt
immer noch gute Gründe am Kampftag aller ausgebeuteten Menschen, allerdings auch an
allen anderen Tagen auf die Straße zu gehen. Und auch an den Orten der Unterdrückung
gilt es nicht nur symbolisch zu kämpfen. Hartz 4 und die damit verbundenen
1‑Eurojobs, die stetig steigenden Preise der öffentlichen Verkehrsmittel und die
generelle Privatisierung öffentlichen Raumes sind nur die Auswirkungen der
menschenunwürdigen Politik, die durch die Profitlogik des Kapitalismus
vorangetrieben wird, die alles und jede(n) nur noch als Ware betrachtet.
Wir schwitzen in Lernfabriken, sitzen auf Arbeits- und Sozialämtern oder schuften
unterbezahlt irgendwo in der Arbeitshölle herum. Wir werden rassistisch, sexistisch
oder antisemitisch angegriffen — verbal so wie tätlich. Wir sind jeden Tag
konfrontiert mit Unterdrückungsmechanismen, die durch die herrschende Öffentlichkeit
bewusst ignoriert und verschwiegen werden.
An allen Ecken und Kanten wird in der Zeit der Krise und des wirtschaftlichen
Aufschwungs(!) gekürzt und gestrichen. Doch wir geben uns auch nicht mit den paar
Häppchen zufrieden, die uns das System vor die Füße wirft. Da mal ein Paar Euro mehr
oder da auch mal eine Arbeitsstelle für einige wenige von uns. Oft nehmen wir die
andere Seite der gesellschaftlichen Wirklichkeit nicht mehr wahr. Nämlich
Arbeitslosigkeit, Massenentlassungen, Lohndumping, Eliteklassen an Schulen oder auch
die Studiengebühren an den Unis. Und die Lohnarbeit an sich, die uns knechtet. Das
System der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen, die Verteilung
gesellschaftlichen Reichtums nach kapitalistischen und unmenschlichen Kriterien.
Wir wollen alles! Und zwar umsonst!
Um ein menschenwürdiges Leben zu erreichen, und zwar für alle Menschen auf dieser
Welt, ist es notwendig den Kapitalismus und dessen Auswüchse zu bekämpfen und zu
überwinden. Es gilt eine Welt zu schaffen, in der alle Bedürfnisse aller Menschen
selbstverständlich befriedigt werden, eine Welt ohne Konkurrenz und ohne
kapitalistische Verwertungslogik. Arbeitskraft sollte für eine lebenswerte Existenz
eingesetzt werden können und keine Ware sein. Wir wollen keinen sozialeren oder
besseren Kapitalismus! Wir wollen ihn in die Mülltonne der Geschichte werfen! Wir
haben keine Lust mehr auf Arbeitszwang, Leistungsdruck oder die ganze andere
Scheiße! Wir sind sauer!
Wir rufen auf, euch an den Protesten rund um den ersten Mai zu beteiligen.
Kommt zum antikapitalistischen Block auf die DGB-Demo nach Potsdam!
Fahrt nach Berlin und beteiligt euch am Mayday sowie an der revolutionären 1.Mai
Demo in Berlin!
Alles für Alle!
Kapitalismus abschaffen!
(DGB)Demo am 1.Mai, Platz der Einheit, 10. 00 Uhr! Treff:09.30Uhr
Wir sehen uns im antikapitalistischen Block!
Revolutionäre 1. Mai-Demo:
18 Uhr Lausitzer Platz (Berlin-Kreuzberg)
29.4. um 20.00 Uhr in der Olga(Potsdam)
“Themenabend zum 1. Mai”
ReferentInnen
Film (“20 Jahre Revolutuinärer 1. Mai in Berlin”)