Seelow — Der letzte “Aufladetag” für die Asylbewerber in diesem Jahr ist ohne Proteste über die Bühne gegangen. In den letzten Monaten hatte es vor dem Landratsamt in Seelow immer am ersten Mittwoch des Monats Aktionen von Berufsdemonstranten gegeben, die eine Barauszahlung statt des derzeit geregelten Chipkartensystems für alle Asylbewerber im Kreis forderten. Die Aktionen waren allerdings von den Asylbewerbern selbst, die zum größten Teil im Heim in Kunersdorf leben, so gut wie gar nicht begleitet worden.
Die Demonstranten hatten jedoch angekündigt, dass sie ihre Aktionen so lange fortsetzen werden, bis das Chipkartensystem — die Asylbewerber können damit nur in bestimmten Läden einkaufen — abgeschafft ist. Wegen möglicher Ausschreitungen hat der Landrat bisher am Auflade-Tag das Hausrecht an die Polizei übertragen, so auch gestern. Alle Besucher des Landratsamtes mussten sich bei den Polizeibeamten ausweisen. Es habe jedoch keinerlei Zwischenfälle gegeben, so Polizeipressesprecher Thomas Wilde. Ob man beim nächsten Zahltag wieder präsent sein wird, werde man kurz vorher entscheiden. Die Aktion bindet jedes Mal erhebliche Polizeikräfte. “Wir werden auf jeden Fall auch künftig auf alle Eventualitäten vorbereitet sein”, so Wilde.