Im Rahmen der Brandenburgweiten Kampagne „Keine Stimme den Nazis“ zu den Kommunalwahlen 2008 entschlossen wir uns als [a] antifaschistische linke potsdam eine Putzaktion gegen Nazipropaganda durchzuführen. Besonders im Potsdamer Umland (Fahrland & Marquardt) ist diese weit verbreitet und prägt nicht selten das Straßenbild mit ihren antisemitischen und rassistischen Inhalten. Dazu kommt, dass sich amtliche Stellen nur selten dazu gemüßigt sehen, solche Nazischmierereien zeitnah entfernen zu lassen. Einige Teile der am Samstag entfernten Objekte können wir auf Februar diesen Jahres zurückdatieren.
Uns jedenfalls hat es gereicht, und wir starteten am frühen Morgen des 31. Mais im Potsdamer Ortsteil Fahrland zu unserer Putzaktion. Dort fanden wir vorwiegend Schablonensprühereien mit dem Naziverbrecher Horst Wessel und zahlreiche weitere Nazipropaganda vor (nähere Infos findet Ihr unter http://www.aalp.de/content/view/38/30/).
Wir wurden auf unserer Tour durch den Ort vereinzelt von Anwohner_innen zunächst zaghaft angesprochen und konnten dann aber nur positive Reaktionen feststellen – nicht zuletzt weil sich für die Anwohner_innen im Laufe des Gesprächs herausstellte, dass wir engagierte linke Jugendliche sind. Leider können wir tatsächlich nicht sagen, ob Fahrland nun frei von jeglicher Nazipropaganda ist, oder ob noch vereinzelte Faschoaufkleber die Landschaft beeinträchtigen, da uns auch noch in Marquardt eine Menge großflächiger Nazischmierereien erwarteten. Hier ging es nämlich weiter und es stach uns besonders die Eisenbahnunterführung hinter dem Ortsausgang in Richtung Potsdam ins Auge, die nicht weniger als 23 teils rassistische, gewaltverherrlichende und nationalsozialistische Parolen zierte.
Obwohl wir uns in den vergangenen Tagen bereits ein Bild von der Situation vor Ort gemacht hatten, waren wir insgesamt von der Fülle der Schmierereien und Aufkleber unangenehm überrascht. Egal ob Stromkästen, Laternenpfähle, Haltestellen, Straßenschilder, Mülltonnen oder Brückenpfeiler – überall dokumentierten und entfernten wir neonazistische Propaganda.
Und da wie bereits angedeutet der Aufwand noch nicht reichte um eine völlig nazipropagandafreies Klima in der Region zu schaffen, wird es von unserer Seite sicherlich noch weitere Aktionen unter dem Motto „Halte deine Umwelt sauber“ geben. So lange geht auch an euch der Aufruf, Nazipropaganda in euerem Stadtteil zu dokumentieren und anschließend zu entfernen — Keinen Quadratzentimeter den Neonazis!
Straßen sauberhalten – Neonazis wegschrubben!