Erklärung der Autonomen Antifa Frankfurt (Oder) zu den
Aktivitäten gegen den NPD-Aufmarsch am 27. Januar 2007
Die Autonome Antifa Frankfurt (Oder) hatte neben vielen anderen Gruppen und Organisationen zu Aktivitäten und zu zivilem Ungehorsam gegen die NPD-Demo am
diesjährigen Holocaustgedenktag aufgerufen.
Erfreulich ist für uns die breite Teilnahme an den Protesten, die Antifas aus
verschiedenen Städten Brandenburgs, Frankfurter BürgerInnen und Studierende der
Europa-Universität zusammenbrachte und gezeigt hat, dass viele Menschen gegen die
Propagierung rechter Ansichten sind und Rassismus wie Antisemitismus ablehnen.
Zu kritisieren ist jedoch die Rolle der Polizei. So wurden die Teilnehmenden einer
Sitzblockade ohne Vorwarnung brutal geräumt, wobei mehrere von ihnen verletzt
wurden. Dabei erlitt mindestens eine Person Knochenbrüche. Es drängte sich der
Eindruck auf, dass die Polizei darauf bedacht war, die Nazis vor Protest zu schützen
und dass die BeamtInnen bereit und gewillt sind, die NPD-Demonstration gegen den
Widerstand empörter Menschen durchzuprügeln.
In diesem Kontext hätten wir uns noch mehr Solidarität der gegen Rechts
eingestellten BürgerInnen, die am Rand der Heilbronner Straße standen, erhofft. Nur
die massenhafte Beteiligung an friedlichen Blockaden kann dafür sorgen, dass sie
erfolgreich sind und dass Polizeibrutalität verhindert wird.
Hier wäre auch ein
eindeutigeres Engagement des OB Patzelt, der schließlich ebenfalls dazu aufgerufen
hatte, sich den Nazis entgegenzustellen, und anderer Verantwortlicher der Stadt
wünschenswert gewesen.
Wir hoffen, dass die vielen Menschen, die sich an den Protesten beteiligt haben, und
noch mehr BewohnerInnen der Stadt die Gefahr von Rechts ernst nehmen, dass sie im
alltäglichen Leben aufmerksam, kritisch und couragiert sind und sich denen
entgegenstellen, die die Freiheit und das Leben zutiefst missachten.
Autonome Antifa Frankfurt/Oder — aaffo(at)gmx.de