5. Dezember 2021 · Quelle: Refugees Welcome Barnim

Kundgebung vor der Barnimer Ausländerbehörde am 07.12.2021

Die Gruppe "Barnim für alle", in der sich vor allem Geflüchtete aus dem Landkreis organisieren, kündigt für kommenden Dienstag erneut eine Kundgebung vor der Ausländerbehörde in Eberswalde an.

Die Gruppe kündigte an, diese Demon­stra­tio­nen jeden ersten Dien­stag im Monat fortzuset­zen, solange die Prob­leme nicht beseit­igt wur­den. Die wichtig­sten Forderun­gen sind:

- Keine Abschiebungen!

- Keine Ausstel­lung von Dul­dun­gen mehr!

- Keine Arbeitsverbote!

- Kein Rassismus!

Da die Prob­leme weit­erge­hen, zitieren wir hier unsere Erk­lärung vom let­zten Mal:

In Rede­beiträ­gen wollen die Aktivist*innen über die Angst vor Abschiebung und über das per­spek­tivlose Leben mit Dul­dung sprechen. Ins­beson­dere die soge­nan­nte “Dul­dung light” (“Dul­dung für Per­so­n­en mit ungek­lärter Iden­tität”) bedeutet ein grund­sät­zlich­es Arbeitsver­bot und Kürzun­gen der Sozialleis­tun­gen auf ca. 170 Euro pro Monat. Aber auch eine “nor­male” Dul­dung bedeutet, alle drei Monate oder häu­figer eine neue zu beantra­gen und in stetiger Unsicher­heit zu leben. Auch in diesem Jahr fan­den aus dem Barn­im wieder Abschiebun­gen statt, unter anderem nach Pakistan.

Von der Aus­län­der­be­hörde fordert die Gruppe, keine Dul­dun­gen mehr auszustellen und allen den Zugang zu Arbeit und Aufen­thalt zu ermöglichen. Men­schen mit Dul­dung oder Ges­tat­tung, die kein generelles Arbeitsver­bot haben, müssen zur Jobauf­nahme eine Zus­tim­mung der Aus­län­der­be­hörde beantra­gen. Bis diese bear­beit­et wurde, dauert aktuell im Barn­im 2–3 Monate und mehr. Häu­fig sind die Jobange­bote dann wieder ver­loren — frus­tri­erend für Job­suchende wie Arbeitgeber*innen.

Die Bear­beitungszeit­en für Aufen­thalt­sti­tel betra­gen mehr als 6 Monate.

Ich finde es sehr auf­fäl­lig, dass die Barn­imer Aus­län­der­be­hörde für Arbeit­ser­laub­nisse und Aufen­thalt­sti­tel viele Monate braucht, aber ander­er­seits Kapaz­itäten hat, Abschiebun­gen zu organ­isieren oder Men­schen zügig vorzu­laden, wenn es um Ver­schlechterun­gen für die Betrof­fe­nen geht”, sagt eine betrof­fene Per­son, die ihren Namen hier nicht nen­nen möchte. Sie beruft sich damit auf die Berichte viel­er Bekan­nter, aus denen sich ein solch­es Bild ergibt.

Die Redner*innen wer­den auch über die Bedin­gun­gen sprechen, die Men­schen zur Flucht zwin­gen bzw. ihnen eine Rück­kehr unmöglich oder lebens­ge­fährlich machen — deut­liche Beispiele sind aktuell der Mil­itär­putsch im Sudan und die Machtüber­nahme der Tal­iban in Afghanistan.Dienstag ist der Tag, an dem alle Men­schen mit Dul­dung oder Aufen­thalts­ges­tat­tung zur Aus­län­der­be­hörde müssen, um ihre Ausweise ver­längern zu lassen.

Die vorheri­gen bei­den Kundge­bun­gen am 13.04. und 08.06.2021 hat­ten den Selb­st­mord des Geflüchteten Salah Tayar aus dem Tschad bzw. die Abschiebung eines Mannes nach Nige­ria (nach 22 Jahren in Deutsch­land) zum Anlass genommen.

Dien­stag, 07.12.2021, 12–14 Uhr

Pfeilstr./Ecke Schick­ler­str., 16225 Eberswalde

- gegenüber der Aus­län­der­be­hörde Land­kreis Barnim

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