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Land Brandenburg will sich weiter für Open Source öffnen

(Ste­fan Krem­pl auf heise.de) Das Lan­desk­abi­nett Bran­den­burgs wird sich am kom­menden Dien­stag mit der neuen IT-Strate­gie für den öffentlichen Sek­tor beschäfti­gen. Sie ist in einem gut 50-seit­i­gen Papi­er zusam­menge­fasst und von den entschei­den­den Ressorts bere­its größ­ten­teils abge­seg­net wor­den. Ein Kern der auf fünf Jahre angelegten Eck­punk­te ist neben der Zen­tral­isierung von IT-Dien­sten die Öff­nung des Mark­tes — auch in Rich­tung freie Soft­ware. “Open-Source-Soft­ware und pro­pri­etäre Soft­ware sollen kün­ftig gle­ich­berechtigt sein”, hieß es vor­ab in der IT-Leit­stelle des bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­ums. Jede Behörde werde kün­ftig nach “funk­tionalen und sicher­heit­stech­nis­chen Gesicht­spunk­ten frei entschei­den kön­nen”, ob sie mit Microsoft-Pro­duk­ten oder mit quellof­fe­nen Alter­na­tiv­en arbeit­en wolle. Man lege dabei vor allem Wert auf offene Schnittstellen, um die freie und die pro­pri­etäre Soft­warewelt möglichst naht­los miteinan­der zu verbinden. 

Als Vor­bild galt den Plan­ern aus der Mark die eid­genös­sis­che IT-Strate­gie, die in typ­isch Schweiz­er Manier eben­falls die Neu­tral­ität hoch hält. Dem Wet­tbe­werb soll Tür und Tor geöffnet wer­den — und dies in einem armen Bun­des­land wie Bran­den­burg natür­lich vor allem im Hin­blick auf die mögliche Kosten­erspar­nis. “Wer kün­ftig das beste Ange­bot macht, macht das Ren­nen”, ver­laut­barte aus der Pots­damer Staatskan­zlei. Die Wirtschaftlichkeit­srech­nun­gen werde man aber dur­chaus auf einen län­geren Zeitraum anle­gen. Dass Open Source anfangs etwas teur­er wer­den könne, dürfte dem­nach in den kün­fti­gen Ein­satz-Szenar­ien keine Rolle spie­len. Denn wenn die “Bug­welle” an Kosten durch sei, weiß man in der Staatskan­zlei, spare man umso mehr und könne sich den ständi­gen Release-Wech­seln Microsofts entziehen. 

Völ­liges Neu­land betreten die Bran­den­burg­er im Bere­ich freier Soft­ware nicht. So hat etwa die märkische Bau­ver­wal­tung bere­its gut 1000 Arbeit­splätze mit OpenOf­fice bestückt. Auch der Land­tag hat vor zwei Jahren etwa 100 PCs auf Lin­ux und StarOf­fice 5.2 umgestellt. “Das war die wirtschaftlich­ste Lösung”, erk­lärte Hol­ger Nitzsche, Ref­er­ent für Kom­mu­nika­tion und IT in der Land­tagsver­wal­tung, gegenüber heise online. Da man von Win­dows 3.12 mit Word Per­fect gekom­men sei, habe der Schu­lungsaufwand zwis­chen der gewählten Open-Source- und ein­er aktuelleren Microsoft-Lösung genau­so hoch gele­gen. Ins­ge­samt zeigt sich Nitzsche dur­chaus zufrieden mit dem eingeschla­ge­nen Weg: “Intern gibt es keine Prob­leme und die exter­nen kriegen wir auch hin”, sagt der EDV-Experte im Hin­blick auf teil­weise auftre­tende Kon­vertierungss­chwierigkeit­en zwis­chen Textverarbeitungsprogrammen. 

Bes­timmte Pro­duk­te mit offen­em Quell­code wollen die Bran­den­burg­er im Rah­men ihrer neuen Strate­gie kün­ftig “unter Beobach­tung” nehmen und in Feld­ver­suchen testen. Einen großflächi­gen Umstieg auf Open Source kön­nen sich die meis­ten Experten der Lan­desregierung momen­tan vor allem im Office-Bere­ich vorstellen. Auch Kom­plett-Umstel­lun­gen ganz­er Ämter auf freie Soft­ware ste­ht mit dem Papi­er nach sein­er Ver­ab­schiedung aber nichts mehr im Weg.

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