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Media Markt hetzt gegen Frauen

Das Unternehmen „Media Markt“ fiel schon des Öfteren auf­grund sein­er Werbung
neg­a­tiv auf.
Kurz vor der Fußball-Welt­meis­ter­schaft wurde eine Fernsehkam­pagne ges­tartet, in der
sich Media Markt selb­st als „Bester Fan Aus­rüster” darstellte. Die dazu gehörigen
Tv-Werbespots waren teil­weise mit plumpem Ras­sis­mus, Frem­den­feindlichkeit und
Sex­is­mus über­zo­gen. Der Media­Markt wollte uns zeigen, wie wir uns die Men­schen aus
anderen Natio­nen vorzustellen haben:
So waren die „Polen” in einem Spot nur zum Klauen anwesend.
Andere TV-Werbespots bein­hal­teten beispiel­sweise einen “Araber”, der einen Fernseher
nicht ohne zu “feilschen” kaufen will oder “Hol­län­dern”, die natür­lich mit dem
Wohn­wa­gen in den Media Markt fahren.
“Wer­bung”, die ohne Scheu vorurteil­be­haftete Klis­chees in die Öffentlichkeit trägt
und gle­ichzeit­ig ras­sis­tis­ches und sex­is­tis­ches Denken stützt und verbreitet.
Wegen öffentlich­er Proteste stellte Media Markt damals, die Werbespots kurze Zeit
später teil­weise ein. 

Nun ver­sucht die Kette, Geld mit sex­is­tis­chen Radio-Spots zu verdienen.
In einem Spot heißt es: „Viele Män­ner fordern immer noch, Frauen hin­ter den Herd.
Ich muss sagen solche Sätze finde ich hirn­los und dumm, schließlich sind die
Schal­ter alle vorn ange­bracht!“, darauf fol­gt schal­len­des Gelächter des männlichen
Sprech­ers (Har­ald Schmidt).
Nach Mei­n­ung von Media Markt kön­nen Frauen auch nicht ein­parken und brauchen
deswe­gen einen „extra großen Parkplatz”.
Witzig ist das über­haupt nicht. Anscheinend haben sie es noch nicht begrif­f­en, dass
„Män­ner” und „Frauen” nur durch ein erfun­denes Kon­strukt getren­nt sind. Auch wenn
es viele denken mögen: das biol­o­gis­che Geschlecht entschei­det nicht darüber, ob
Men­schen ein­parken, Fußball spie­len oder Bal­lett tanzen kön­nen. Es gibt genug
Beispiele, die dies bele­gen und trotz­dem sind diese Rol­len­klis­chees im Denken
viel­er verwurzelt.
Mei­n­ungs­mach­er wie Media Markt helfen kräftig mit, solche oder andere
Pauschal­isierun­gen und Abw­er­tun­gen zu ver­bre­it­en. Es geht sog­ar so weit, dass
Frauen oft nur noch “Frei­wild” für viele Män­ner sind und nicht sel­ten deshalb
sex­ueller Gewalt oder Belei­di­gun­gen aus­ge­set­zt sind.
Die über hun­derte von Jahren erkämpften Frauen­rechte wer­den hier mit Füßen getreten. 

Während Frauen und Mäd­chen auf der ganzen Welt noch immer um Emanzi­pa­tion und
Gle­ich­berech­ti­gung kämpfen müssen — sie immer noch geschla­gen, gefoltert,
diskri­m­iniert und benachteiligt wer­den, ver­sucht die Laden­kette den Sta­tus Quo des
Patri­ar­chats hoch leben zu lassen. Diesem muss entsch­ieden ent­ge­genge­treten werden! 

Nun wer­den viele sagen: „Ja, aber die meinen das doch nicht so, das ist doch witzig
gemeint.“ Dem muß wider­sprochen wer­den – die Mar­ket­ing-Abteilung des MediaMarktes
bege­ht regelmäßig Gren­züber­schre­itun­gen, um zu provozieren, auf sich aufmerk­sam zu
machen. Nach Protesten wird dann zurück­gerud­ert – aber das Ziel ist erre­icht – der
Media­Markt ist wieder im Gespräch. Das kann so nicht länger hin­genom­men wer­den. Es
muß Schluß sein mit den diskri­m­inieren­den und ver­let­z­ten­den Werbe­strate­gien des
MediaMarktes.
Werbe­strate­gien, die wie die aktuelle ein gesellschaftlich­es Kli­ma fördern, in dem
Frauen- und Frem­den­feindlichkeit, Chau­vin­is­mus und Vorurteile gedei­hen – und so
helfen, noch schlim­meren Tat­en und Gewalt­tätigkeit­en eine gesellschaftliche
Rück­endeck­ung zu verschaffen. 

Wir fordern die Rund­funkanstal­ten dazu auf, den Radiospot von Media Markt aus ihrem
Pro­gramm zu nehmen! 

Sex­is­mus bekämpfen! — Media Markt boykottieren. 

Eines muß aber auch noch deut­lich gesagt wer­den: Auch diese Art der Wer­bung ist nur
Aus­druck des kap­i­tal­is­tis­chen Prof­it­strebens, dem natür­lich auch der Mediamarkt
unter­wor­fen ist. Wenn Frauen und Frauen­feindlichkeit nur als verkaufsfördernde
Argu­mente ange­se­hen wer­den, dann ist das besten­falls eine Spitze viel­er Eis­berge von
Prob­le­men, die aus dem Kap­i­tal­is­mus resul­tieren. Unsere Forderun­gen dür­fen also
nicht bei einem sex­is­mus­freien Kap­i­tal­is­mus halt machen – son­dern müssen in der
Abschaf­fung des­sel­ben mün­den. Vielle­icht besin­nen sich auch die Angestell­ten und
KundIn­nen des Media­mark­tes darauf – und sin­gen nicht wie bish­er „Das alles, und noch
viel mehr…“ – son­dern nehmen sich eine Zeile aus einem älteren Titel von Rio
Reis­er und sein­er Band Ton, Steine, Scher­ben zu Herzen: „Macht kaputt, was euch
kaputt macht!“ – Kap­i­tal­is­mus kaputtmachen! 

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