(Tagesspiegel) Cottbus. Nach Streitigkeiten an der Bar hat ein 32-Jähriger im Cottbuser Jugendkulturzentrum “Gladehouse” drei junge Männer mit einem Messer niedergestochen. Die Tat ereignete sich nach einem so genannten Multikulti-Konzert in der Nacht zum Donnerstag gegen 2.30 Uhr. Die drei Verletzten mussten zur Behandlung ins Krankenhaus, sie schweben nicht in
Lebensgefahr. Der Messerstecher wurde festgenommen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) sagte, die Ermittler gingen bislang nicht von einem politischen Hintergrund der Tat aus.
Cottbuser Tonspielzeugtage nach Messerstecherei abgebrochen
(LR) Die Tonspielzeugtage im Cottbuser Glad-House sind nach schweren
Auseinandersetzungen in der Nacht zum Donnerstag abgebrochen worden. Laut
Aussagen der Polizei kam es bei dem mehrtägigen DJ-Wettbewerb gegen 2.30 Uhr
an der Bar zu einer Rauferei, bei der mehrere Männer im Alter zwischen 18
und 26 Jahren mit einem Messer verletzt wurden.
Drei Geschädigte befinden sich zur Behandlung im Krankenhaus. Lebensgefahr
bestehe nicht, hieß es von der Polizei. Ein 32 Jahre alter Tatverdächtiger
aus Cottbus ist festgenommen worden.
Zuvor war es zu Wortgefechten zwischen den Künstlern des Abends gekommen.
Dabei hatten die Berliner Rapper von “Bushido” dem Rundfunk-Moderator André
Langenfeld von Jugendradio Fritz (RBB) auf der Bühne mit einer Schlägerei
gedroht und das Publikum provoziert.
Später entwickelte sich ein Handgemenge an der Bar des Klubs, in dessen
Verlauf Messer gezogen wurden, hieß es vom Cottbuser Jugend-Kulturhaus, das
seine Räume für die Tonspielzeugtage zur Verfügung stellte. Neben Leuten aus
dem Umfeld der Berliner Rapper ist auch ein Veranstalter des Festivals unter
den Verletzten.
Der Chef des Cottbuser Jugendkulturhauses, Jürgen Dulitz, wünscht sich nach
den Vorfällen während der Tonspielzeugtage eine Diskussionsrunde zum Thema
Jugendkultur und Gewalt: “Besonders wichtig ist es uns, die Ereignisse
dieses Abends nicht auf sich beruhen zu lassen, sondern baldmöglichst eine
öffentliche Diskussion zur Problematik HipHop und Gewalt zu initiieren”.
Messerstecherei im Glad-House
Drei Verletzte / 32-Jähriger festgenommen / «Tonspielzeugtage» abgesagt
(LR) Bei einer Messerstecherei im Glad-House wurden gestern gegen 2.30 Uhr drei
Männer im Alter von 18 bis 26 Jahren verletzt. Alle drei Geschädigten
befinden sich zur Behandlung im Krankenhaus, Lebensgefahr besteht nach
Polizeiangaben jedoch nicht.
Die Beamten nahmen einen 32-jährigen Cottbuser fest, er soll gestern
zugestochen haben.
Die Gewalttat ereignete sich auf der Hip-Hop-Veranstaltung
«Tonspielzeugtage — Ein Klang Party» . Nach Angaben der Kulturhausleitung
kam es während des äußerst provokativen Auftritts der Berliner Rapper
«Bushido» zu harten Auseinandersetzungen im Publikum, die dann in einer
Messerstecherei an der Bar endeten. Unter den drei Verletzten befindet sich
auch einer der Veranstalter. «Er wollte den Streit schlichten und bekam
dabei ein Messer in den Bauch» , sagte Ulf Hennicke, Leiter des
Veranstaltungsbüros. Wie es zu der schweren Auseinandersetzung kam, ist noch
unklar. Um den Tathergang zu klären, werden die drei Verletzten heute von
der Polizei verhört.
Als Reaktion auf die Gewalttat wurden gestern alle weiteren Veranstaltungen
im Rahmen der «Tonspielzeugtage» , die als offizieller Auftakt für die neue
Cottbuser DJ-Musikschule «Zum Tonspielzeug» geplant waren, abgesagt. Jürgen
Dulitz, Leiter des Glad-Houses: «Mit der Veranstaltung, die wir unterstützt
haben, sollten Toleranz und Gewaltfreiheit demonstriert werden. Dieses
Ansinnen wurde konterkariert.» Er sei froh, dass das Sicherheitspersonal
vehement eingeriffen und damit Schlimmeres verhindert habe. Dennoch wolle
man nach diesem tragischen Ereignis nicht zur Tagesordnung übergehen und
deshalb alle beteiligten Musiker, Veranstalter, Medien, die Polizei und auch
die Hip-Hop-Fans zu einer öffentlichen Diskussionsrunde im März einladen.
Auch die Stadt Cottbus will sich an diesem Forum beteiligen.
Kulturamtsleiter Bernd Warchold: «Ich bin erschüttert über diesen Vorfall.
Das muss Konsequenzen nach sich ziehen. Es ist daher dringend notwendig,
dass Gewalt im Zusammenhang mit dieser Musik-Szene zum Thema gemacht wird.»