Gegen 13 Bedienstete der Justizvollzugsanstalt (JVA) Brandenburg/Havel sind Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Den Wärtern wird Misshandlung eines Strafgefangenen vorgeworfen.
Umfangreiche Untersuchungen von Staatsanwaltschaft und Justizministerium hätten den Verdacht erhärtet, dass die 13 Männer im Frühjahr 1999 in drei Fällen an körperlichen Misshandlungen des Strafgefangenen D. beteiligt waren, sagte ein Ministeriumssprecher am Donnerstag in Potsdam.
Die Disziplinarverfahren seien durch den Leiter der JVA eingeleitet worden. Die beschuldigten Wärter seien innerhalb des Gefängnisses in Bereiche versetzt worden, in denen sie nichts mehr mit der Betreuung von Gefangenen zu tun hätten. Weitergehende dienstrechtliche Maßnahmen wie Suspendierungen werden derzeit geprüft.
Den Angaben zufolge war ein erstes Ermittlungsverfahren gegen einen Bediensteten aufgrund mangelnder Beweise im Jahr 2000 eingestellt worden. Aufgrund neuer Erkenntnisse sei das Verfahren im Sommer 2004 wieder aufgenommen worden. Die Ermittlungen wurden von Amts wegen auf insgesamt 13 Wärter ausgedehnt.