Die Demonstration soll den öffentlichen Raum nutzen, um dem Rassismus in Cottbus eine bunte Feier verschiedener Lebensentwürfe entgegenzusetzen. Für die Organisierenden ist es wichtig, sich mit den von Rassismus Betroffenen solidarisch zu zeigen. „Die Antwort auf Rassismus ist das gemeinsame Leben von Alternativen – und dazu gehört auch feiern. So wollen wir Angsträume vor allem für Geflüchtete und internationale Studierende in Cottbus abbauen“, so Jakob Lupus von Cottbus Nazifrei!.
Rassismus ist ein Phänomen, das beständig aktuell ist – auch in Cottbus und der Region, was Beispiele belegen. Erst letzte Woche wurde der Antrag einer Gruppe von Geflüchteten aus Eritrea abgelehnt, die nach Cottbus umziehen wollten. Die jungen Männer sind zur Zeit in Guben untergebracht, sind dort allerdings massiven rassistischen Beleidigungen und Übergriffen ausgesetzt. Gleichzeitig berichten nicht-weiße Studierende, dass sie immer wieder von gezielten Personenkontrollen am Bahnhof betroffen sind. „Selbst wenn ich mit weißen Freunden unterwegs bin, werde ich als Einziger kontrolliert, was offensichtlich an meiner Hautfarbe liegt,“ so ein internationaler Studierender, der lieber anonym bleiben möchte. Diese rassistischen Kontrollen, auch racial profiling genannt, wurden schon von mehreren Gerichten als gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßend verurteilt, finden jedoch nach wie vor statt. „Solange rassistische Kontrollen durch die Polizei stattfinden und Geflüchteten Schutz durch die Stadt Cottbus verwehrt bleibt, werden wir weiter gegen den alltäglichen Rassismus in unserer Stadt auf die Straße gehen müssen und unsere Füße nicht still halten.“, so Lupus weiter.
Auf dem Campus der BTU wird es ab 19.00 Uhr ein Vorprogramm geben. Der Startpunkt der Demonstration ist bewusst gewählt, denn Hochschulen sind ein selbstverständlicher Ort interkulturellen Lernens und Lehrens. Nach dem Zug quer durch die Cottbuser Innenstadt und einer Zwischenkundgebung am Stadthallenvorplatz, endet das Ganze mit einer Tanz-Kundgebung vor dem Staatstheater und wird mit einer Aftershow-Party im Scandale bis in die Morgenstunden fortgesetzt.
Die Nacht&Tanz&Demo für ein grenzenloses Leben ohne Rassismus wird gefördert vom Studierendenparlament der BTU Cottbus-Senftenberg.
Weitere aktuelle Informationen gibt es unter www.cottbus-nazifrei.info
Specher*innenrat, Telefon: 0152–23631243, E‑Mail: kontakt@cottbus-nazifrei.info
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