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FORST Beim antifaschistische Punk- und Hardcore-Festival “Forst Attackz” im Bunten Haus Forst kam es in der Nacht von Sonnabend zu Sonntag zu einem schweren Angriff von Nazis. Gegen 4.30 Uhr morgens kamen mit rund 30 Nazis besetzte Autos auf den Hof gefahren — offensichtlich mit der Absicht, das Alternativprojekt zu stürmen. Parolen wurden skandiert (“Hier marschiert der nationale Widerstand”) und Flaschen auf die sich verbarrikadierenden KonzertbesucherInnen geworfen. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Im Bunten Haus befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch etwa 50 Gäste (insgesamt waren an beiden Festivaltagen 500 Leute vor Ort) bei der After-Show-Party. Die Polizei hatte es zuvor versäumt, die VeranstalterInnen zu warnen, obwohl sie von dem anstehenden Angriff wußte, wie aus zuverlässiger Quelle zu erfahren war. Die Situation drohte zu eskalieren, entspannte sich nach einiger Zeit aber. Als die Polizei schließlich eingriff, konfrontierte sie die Gäste vom Bunten Haus mit Sprüchen à la “Ihr seid ja selber Schuld” und nahm drei Personen fest. Inzwischen sind die drei wieder auf freiem Fuß, die Polizei wirft ihnen jedoch vor, schweren Landfriedensburch begangen zu haben. Festnahmen auf Seiten der angreifenden Nazis — die Mehrzahl stammte aus Cottbus sowie Forst — sind nicht bekannt geworden.
Schon in den Vortagen kam es immer wieder zu Naziaktionen — ungewöhnlich für das in dieser Hinsicht sonst eher ruhige Forst. So wurden beispielsweise jüngere Punks in der Innenstadt von Nazis angepöbelt. Höhepunkt war ein Übergriff in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag: Mit einer Schreckschußpistole schossen Nazis aus einem Auto auf zwei Personen aus dem Umfeld des Bunten Haus.
Hier eine Pressemitteilung vom Bunten Haus und der Anlaufstelle für Opfer rechter Gewalt.
Die Lausitzer Rundschau resümiert den Vorfall unter dem Titel Polizei verhinderte Jugend-Krawalle.