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Antifaschismus

Nazidemo auf Abwegen

INFORIOT Rund 160 Neon­azis haben am Sonnabend in Brandenburg/Havel “gegen den Euro” demon­stri­ert. Durch ver­schiedene dezen­trale Block­adeak­tio­nen von Antifas mussten die Recht­en immer wieder stop­pen und ihre Route erhe­blich abän­dern. Ein “Tag der Demokratie” am Neustädtis­chen Markt hinge­gen war nur spär­lich besucht.

Partei der Mörder marschierte auf

Gegen Mit­tag ver­sam­melten sich rund 160 Neon­azis am Bran­den­burg­er Haupt­bahn­hof für die Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Wir arbeit­en, Brüs­sel kassiert — Raus aus dem Euro”. Aufgerufen hat­te die NPD.

Unter den Demon­stri­eren­den befan­den sich unter anderem Alexan­der Bode (Haupt­täter der ras­sis­tis­chen, tödlich ver­laufe­nen Het­z­jagd von Guben 1999) und Sascha Lücke (er prügelte 1996 den Punk Sven Beuter in Brandenburg/Havel zu Tode).

Block­aden erzwin­gen Routenänderung

Durch Block­aden, die in erster Lin­ie von antifaschis­tis­chen Jugendlichen getra­gen wur­den, war die ursprünglich geplante Route der recht­en Demon­stra­tion ver­stellt. Stattdessen mussten die Neon­azis über die Otto-Sid­ow-Straße in Rich­tung ihres Zielpunk­ts, dem Bahn­hof Alt­stadt, laufen.

Nationaler Sozial­is­mus — Jet­zt!” und “Macht den Demokrat­en Dampf — nationaler Frei­heit­skampf” zählten zu den am meis­ten skandierten Parolen.

Polizei erlaubt Ver­längerung der Nazidemo

Als die Neon­azis am Bahn­hof Alt­stadt anka­men, verkün­de­ten sie, dass sie sich durch die unat­trak­tive Route “ver­arscht” fühlen wür­den. Die Polizei erlaubte ihnen nach einiger Wartezeit, doch noch weit­er zu marschieren. Nach weni­gen hun­dert zusät­zlichen Metern war endgültig Schluss: An der Fontanes­traße gab es eine weit­ere Block­ade, so dass die Neon­azis umkehren mussten.

Pfef­fer­spray und Gewahrsam­nah­men gegen Antifas

Ins­ge­samt waren wohl mehrere hun­dert AntifaschistIn­nen an den dezen­tralen Gegen­protesten beteiligt. Mehrmals set­zte die Polizei Augen­zeu­gen­bericht­en zufolge Pfef­fer­spray ein. Mehrere Per­so­n­en wur­den aus noch unbekan­nten Grün­den in Gewahrsam genom­men. Zu den Protesten hat­te das “Antifaschis­tis­che Net­zw­erk” (AFN) aufgerufen.

Tag der Demokratie schlecht besucht

Am Neustädtis­chen Markt fand der­weil ein städtis­ch­er “Tag der Demokratie” statt.

Nach ersten Medi­en­bericht­en sollen daran 600 Men­schen teilgenom­men haben — diese Angabe scheint jedoch über­trieben zu sein.

40 Nazis bei Spon­tande­mo in Premnitz

Nach ihrer Abreise aus Brandenburg/Havel macht­en rund 40 Neon­azis am späten Nach­mit­tag Halt in Prem­nitz. Dort liefen sie einige Minuten lang in ein­er “Spon­tandemon­stra­tion” durch die Stadt.

Die näch­ste neon­azis­tis­che Demon­stra­tion im Land Bran­den­burg ist für den 14. April in Neu­rup­pin angekündigt. Auch für diesen Tag gibt es bere­its Protest­pla­nun­gen.

Infor­ma­tio­nen zur Neon­aziszene in Brandenburg/Havel sind hier zu finden.


Sascha Lücke (2. v.l., rot­er Pulli)


Alexan­der Bode (1. v.r., Ordnerbinde)


NPD-Aktivist Frank Maar mit Eselsmaske


Neon­azis aus Neuruppin

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