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Nazidemo in KW verhindern

Für den 06.10.2007 plant der kür­zlich gegrün­dete NPD-Ortsver­band Königs Wuster­hausen in der 30.000 Ein­wohn­er­stadt einen Auf­marsch unter dem Mot­to: „Jugend braucht Perspektive“.

Mit der Forderung nach einem „Nationalen Jugendzen­trum“ ver­sucht sich die recht­sradikale Partei einen sozialen Anstrich zu geben und wirbt vor­dringlich um junge AnhängerInnen.

Doch die bran­den­bur­gis­che Kle­in­stadt ist jet­zt schon ein Bren­npunkt rechter Aktiv­itäten: rechte Pro­pa­gan­da, Aufk­le­ber und Sprühereien gehören eben­so zu Königs Wuster­hausen, wie die omnipräsente Gefahr, abfo­tografiert, bedro­ht, ver­fol­gt und ange­grif­f­en zu wer­den, für diejeni­gen, die nicht in das rechte Welt­bild passen.

Diesem Zus­tand gilt es ent­ge­gen zu treten!

Sam­stag, 6. Okto­ber 2007 * Nazi­auf­marsch verhindern!

10 Uhr * Kundge­bung und dezen­trale Aktionen

Fre­itag, 5. Okto­ber 2007 * Antifa-Demo

18 Uhr * Bahn­hof Königs Wusterhausen

Kein Nazi­auf­marsch in KW!
Für eine antifaschis­tis­che Gegenkultur!

Am 6. Okto­ber wollen Neon­azis in Königs Wuster­hausen auf­marschieren. Der am 13. April neu gegrün­dete Ortsver­band der NPD und die „Freien Kräfte KW“ rufen unter dem Mot­to „Jugend braucht Per­spek­tive“ zu einem Auf­marsch für ein „Nationales Jugendzen­trum“ auf. Mit dem Auf­marsch möchte die lokale NPD sich erst­mals richtig in Szene set­zen um in KW eine Ver­ankerung zu erzielen.
Schon in den let­zten Jahren kam es immer wieder zu ein­er Vielzahl spon­tan­er Aufmärsche in KW, der jüng­ste Auf­marsch ist allerd­ings die erste Groß­mo­bil­isierung der Nazis seit 2001. Wir wer­den dies nicht ungestört zulassen und den Nazis einen gebühren­den Emp­fang bereiten!

Nazis machen auf „sozial“

Erwerb­slosigkeit man­gel­nde Ange­bote für Jugendliche in KW und der Umge­bung, sind ein mas­sives Prob­lem. Hier, wie über­all, durchzieht die Konkur­ren­zge­sellschaft das Leben aller und man­i­festiert sich in den Schika­nen auf dem Job­cen­ter, dem Zwang zur Arbeit unter Bil­liglöh­nen oder eben der Kürzung der eige­nen Rente. Mit The­men, wie „Dro­genkon­sum“ und man­gel­nder Sozialar­beit greift die Neon­aziszene die damit ver­bun­de­nen Äng­ste der Bevölkerung auf und nutzt diese als frucht­baren Boden für deren Ide­olo­gie. Die Forderung eines Jugendzen­trums durch Naz­i­hand bedeutet nicht die Schaf­fung eines Raums, der offen für jede_n ist, son­dern eine Kader­schmiede der radikalen Recht­en. Freizei­tange­bote dienen hier darum nicht der Selb­stent­fal­tung, son­dern der Rekru­tierung und Her­an­bil­dung junger Neon­azis. Ein Jugendzen­trum von „echt­en Deutschen“ für „echte Deutsche“. Ein „nationales Jugendzen­trum“ bedeutet darum den Auss­chluss der Men­schen, die nicht in das Welt­bild der Nazis passen. Sozusagen die Volks­ge­mein­schaft im Kleinen.

Was wollen die Nazis uns hier als Alter­na­tive zum beste­hen­den Sys­tem anbi­eten? Als „Alter­na­tive“ wird uns von rechts ein “an Leis­tung und Arbeit gekop­peltes Gel­dum­lauf­sys­tem” auf nationaler Ebene ange­boten. Das ist nichts weit­er als der dreiste Ver­such der Nazis, uns das Sys­tem der alten Zwänge und Ungerechtigkeit­en in neuem Gewand zu verkaufen, da das von ihnen geforderte Leis­tungssys­tem in Form kap­i­tal­is­tis­ch­er Ver­w­er­tungslogik den beste­hen­den All­t­ag bere­its durch­dringt. Nazis stellen sich als Alter­na­tive zum Kap­i­tal­is­mus dar, sind jedoch lediglich eine der krass­es­ten Zus­pitzun­gen sein­er Unter­drück­ungs­for­men! „Nationaler Sozial­ist“ bleibt Nazi auch mit Chucks, Flash­tun­nels und pseu­do-sozialen Phrasen!

Ihr Ziel ist darum nicht die Abschaf­fung des „bösen Kap­i­tal­is­mus“, son­dern lediglich dessen radikale Umset­zung auf nationaler Ebene.

Brown­town KW? Nicht mit uns!

Die KWer Naziszene pflegt einen inten­siv­en Kon­takt zu Bran­den­burg­er und Berlin­er Neon­azis. Unter­stützung erfährt der KWer Naz­izusam­men­hang, der wahlweise unter den Namen „Freie Kräfte KW“ oder „Aktion­s­gruppe KWh“ in Erschei­n­ung tritt z.B. durch Nazis aus Licht­en­berg oder dem Berlin­er Südosten.

Sie zele­bri­eren einen exzes­siv­en Demo­touris­mus und glänzen weniger durch poli­tis­che Aktio­nen als durch ein bru­tales Vorge­hen gegen alter­na­tive Jugendliche. Obwohl viele von ihnen vorbe­straft sind und mit einem Bein im Knast ste­hen, so z.B. Mike Turau, prügeln sie weit­er und machen Königs Wuster­hausen ger­ade in den Abend­stun­den zu einem unap­peti­tlichen Pflaster.
Dass Neon­azige­walt hier eine Kon­ti­nu­ität hat zeigt sich exem­plar­isch am Beispiel von Michael Thal­heim, dem lokalen NPD-Chef, der am 11. März auf dem Weg zu einem Nazi­auf­marsch eine 21 jährige Frau in KW trat und verletzte.

Eine enge Zusam­me­nar­beit zwis­chen der KWer- und Berlin­er Naziszene zeigt sich unter anderem auch anhand des Mot­tos des Auf­marsches. Ein­deutig ist hier der Bezug auf die seit 2003 stat­tfind­en­den Aufmärsche für ein „nationales Jugendzen­trum“ in Treptow/Köpenick. Dass Führungskad­er der NPD wie Jörg Häh­nel (mit­tler­weile im Ober Havel­land aktiv) als Gas­tred­ner auf dem Grün­dungstr­e­f­fen des Königs Wuster­hausen­er Kreisver­ban­des der NPD auftreten, unter­mauert dies.

Neg­a­tive Bekan­ntheit erlangte die Region auch durch die neon­azis­tis­che Tex­til­marke „Thor Steinar“, welche im nahe gele­gen Zeesen ver­trieben wird. Der Uhrhe­ber der Marke Axel Kopelke, welch­er auch in den rechts­gerichteten Laden „Explo­siv“ involviert ist, hat erst im ver­gan­genen Jahr in der Küchen­meis­ter­allee 44 in Neue Müh­le eine Immo­bilie erwor­ben, das ehe­ma­lige Hotel „Seei­dyll“. Ob hier die NPD-Zen­trale oder vielle­icht sog­ar ein „nationales Jugendzen­trum“ im Entste­hen ist, ist zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch unklar.

Antifaschis­tis­che Kri­tik muss darum auch prak­tisch wer­den: Weg mit Läden und Immo­bilien der recht­en Szene! Nazikadern und ihrem Gefolge das Handw­erk legen!

Kap­i­tal­is­mus abschaf­fen — son­st nix!

Wir haben keine Lust uns auf die Spal­tung in “Deutsche” und “Nicht­deutsche” einzu­lassen. Anstatt die eige­nen Belange selb­st in die Hand zu nehmen wird als Lösung sozialer Prob­leme die Schuld bei Migrant_Innen gesucht und das Kreuz bei der NPD gemacht. Dies hil­ft einzig und allein der Funk­tion­stüchtigkeit des kap­i­tal­is­tis­chen Prinzips „Alle gegen alle“. Eine Lösung sozialer Deklassierung kann darum nicht in der Beru­fung auf nationale Iden­titäten gesucht wer­den, son­dern lediglich im Kampf für eine befre­ite Gesellschaft. Eine Welt, in der der gesellschaftlich erwirtschaftete Reich­tum in den Hän­den aller liegt und in der sich sowohl Art und Weise der Pro­duk­tion als auch das, was pro­duziert wird, an den Bedürfnis­sen aller ori­en­tiert. Eine Welt frei von Sex­is­mus, Homo­pho­bie und ras­sis­tis­ch­er Diskri­m­inierung! Wir möcht­en den Zeit­punkt der eige­nen Befreiung nicht auf einen fer­nen Punkt (nach der „Rev­o­lu­tion“) verta­gen, son­dern uns im Hier und Jet­zt Möglichkeit­en eines annäh­ernd freien Lebens ermöglichen. Die Erkämp­fung eines linken Jugendzen­trums und die Schaf­fung alter­na­tiv­er Ange­bote in den lokalen KWer Clubs, z.B. durch Infoabende, stellt für uns darum eine von vie­len Möglichkeit­en dar Räume zu etablieren, die die Vor­raus­set­zung eines gle­ich­berechtigten Umgangs untere­inan­der schaf­fen. Da wo es zu den Nazis keine Alter­na­tive gibt und ihnen kein Wider­stand ent­ge­genge­set­zt wird, über­lässt men­sch ihnen das Feld. Eine starke linke Jugend­kul­tur ist darum unabdingbar.

Um als Antifaschist_Innen nicht lediglich den Nazis hin­ter­her zu ren­nen und uns von ihnen die Inhalte unser­er Aktio­nen dik­tieren zu lassen, wer­den wir am Vortag des Auf­marsches in KW mit eige­nen Inhal­ten auf die Straße gehen. Für linke Freiräume und gegen den Leis­tung­ster­ror der Kap­i­tal­is­tis­chen Warengesellschaft!

Jugendliche brauchen eine Per­spek­tive, allerd­ings keine die auf Arbeits­fetisch, Volks­ge­mein­schaft und Anti­semitismus abzielt.

Darum:

Für eine rev­o­lu­tionäre Per­spek­tive — emanzi­pa­torisch und antifaschistisch!

Autonome Antifa Königs Wuster­hausen www.aakw.de.vu

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