Am gestrigen Mittwochabend fand im Oranienburger Bürgerzentrum unsere Infoveranstaltung anlässlich der Antiratage 2010 statt.
Ziel der Infoveranstaltung war die Aufklärung über die Extremismustheorie, sowie über Neonazistrukturen in Oranienburg und dem südlichem Oberhavel.
Leider kamen nur 20 Menschen zu dieser Veranstaltung, wobei das politisch breit gefächerte Spektrum erfreulich war. So saßen Antifas neben Mitgliedern des Forums gegen rechte Gewalt und Rassismus, der Solid Oberhavel, den Grünen Oberhavel sowie interessierten Jugendlichen und Pressevertretern.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden die beiden anwesenden Staatsschützer des Hauses verwiesen, was diese uns im Laufe des Abends übel nahmen. Da das Bürgerzentrum eine städtische Einrichtung ist hat die Stadt die Polizei aufgefordert, Kräfte vor Ort zu haben, um die Veranstaltung zu schützen.
Bereits kurz vor Start der Veranstaltung wurden zwei Jugendliche von drei Neonazis in der Nähe des Veranstaltungsortes angepöbelt und bedroht. Für Nicht-Oranienburger_innen ist dabei interessant, dass die Veranstaltung in der Nazihood von Oranienburg stattfand, was die Nazis wohl nicht so cool fanden.
Eine knappe dreiviertel Stunde nach Beginn der Veranstaltung erschienen an der Fensterfront drei dunkel gekleidete Personen hämmerten gegen die Scheibe und versuchten Fotos von der Veranstaltung und dem Referenten zu machen. Diese wurden allerdings durch unseren eigenen Schutz behindert und es entwickelte sich eine kurze Auseinandersetzung, in der es nur leichte Schürfwunden gab, und die Neonazis fliehen mussten.
Da die Neonazis unvermummt agierten, konnten zwei identifiziert werden.
Einer ist der in Berlin bekannte EX-KS Torler David Gudra.
David Gudra war an mehreren Übergriffen in Berlin und Brandenburg beteiligt und hat bereits mehrere Veranstaltungen abfotografiert und Menschen dort bedroht.
In Oranienburg ist er immer wieder aktiv gewesen. So lief er in HDJ-Kluft durch Oranienburg und nahm an einer Spontandemonstration der JN in Oranienburg teil. Im vergangenen Jahr provozierte er mehrmals die Antirademo in dem er versuchte Fotos zu machen und sich mit Steinen bewaffnete.
Die Zweite identifizierte Person ist Phillip Badczong, welcher ebenfalls kein Unbekannter ist. Im vergangenen Jahr infiltrierte er eine Forumsveranstaltung um Informationen zu sammeln, wo er aber des Raumes verwiesen wurde. Des weiteren versucht er immer wieder junge Menschen in Oranienburg an die JN zu ziehen.
Im September des letzten Jahres störte er gemeinsam mit Sebastian Richter eine Wahlkampfveranstaltung des Brandenburgischen Ministerpräsidenten Platzeck.
Die dritte Person konnte unerkannt fliehen.
Der Staatsschutz der Eingangs sogar z.T. die Personalien von Gästen der Informationsveranstaltung überprüfte und dem Hinweis der pöbelnden Nazis nicht nachging war natürlich zu diesem Zeitpunkt nicht da. Diese kamen 5 Minuten später und waren irritiert dass Nazis da waren und wiesen darauf hin, dass sie keine Security sind. Aber genau dies war an diesem Tag ihre einzige Existenzberechtigung. Das Haus, welches der Stadt gehört, sowie seine Gäste zu schützen.
Nach der Auseinandersetzung ging die Veranstaltung in Ruhe weiter und so konnte noch einmal gezeigt werden, dass Neonazis in Oranienburg keine Gespenster sind, sondern real ein Bedrohungsszenarium aufbauen wollen.
Gegen diese Szenarien sowie gegen alltäglichen und staatlichen Rassismus richtet sich die Demonstration am Samstag in Oranienburg.
mit antifaschistischem Gruß
Antifa Gruppe Oranienburg
Kontakt zur Antifa Gruppe Oranienburg [AGO]