Am vergangenen Donnerstag störten Nazis von der NPD eine Gesprächsrunde der SPD im Bildungszentrum Erkner. Während einer Ansprache des SPD Generalsekretärs Hubertus Heil wurde ein Transparent mit der Aufschrift “Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!” mit einem Logo der NPD entrollt. Während der Veranstaltung wurden zwei Fragen der Nazis zugelassen. Eine der Fragen bezog sich auf Äußerungen Heils, der die NPD Nazis mit den “Roll- und Schlägertrupps” der SA verglichen hatte. Bei der zweiten Frage ging es um die Posion von Walter Steinmeyer in der Affäre um Gefangenflüge des CIA.
Die Aktion in Erkner ist nicht die einzige Provokation dieser Art. In Storkow, welches ebenfalls zum SPD-Unterbezirk Oder-Spree gehört, wurde bereits im vergangenen Jahr das SPD Bürgerforum gestört. Die Nazis gehen dabei nicht immer gewalttätig vor. In letzter Zeit ist vermehrt zu beobachten, dass Nazis offensiv auf Diskussionsveranstaltungen auftreten und mitdiskutieren, sie selbst bezeichnen dies als “Wortergreifungsstrategie”. Ziel ist es Präsenz zu zeigen und politische Gegner einzuschüchtern. Wie die SPD reagieren wird, ist bisher noch unklar. Jörg Skibba,
Unterbezirksgeschäftsführer der SPD Oder-Spree sagte dazu: “Es wird eine Reaktion auf die Vorfälle geben.” Wie diese aussieht, wird zur Zeit noch intern diskutiert, Skibha wollte sich noch nicht über Einzelheiten äußern. Die NPD gilt im Landkreis als äußerst stark. Mit Klaus und Lars Beyer sitzen zwei NPD-Kader im Kreistag. Klaus Beyer ist zudem Bundespressesprecher der NPD und Mitglied im Parteivorstand. Die Aktion in Erkner war von ihm initiiert. Einer der Nazis vor Ort war Mike Sandow aus Biesenthal bei Bernau, der als Bodenleger zusammen mit Thomas Link ein Geschäft in der August Bebel Straße 28 betreibt und als Beauftragter der NPD für den Kreis Barnim fungiert.
Vergangenen Freitag verteilten Nazis vor dem Oberstufenzentrum in Fürstenwalde NPD-Flyer und die NPD-Schulhof CD. Die Kader waren alle wegen einschlägiger Delikte wir Volksverhetzung und Körperverletzung polizeibekannt. ([inforiot] berichtete)
Die Häufung von Nazi-Aktionen in der Region zeigt, dass es höchste Zeit ist antifaschistische Gegenmobilisierung zu betreiben.