30. Juni 2010 · Quelle: Opferperspektive

Neonazis attackieren Parteibüros

Mindestens 41 Anschläge auf Büros der Partei Die Linke hat es seit 2008 im Land Brandenburg gegeben

Zwölf Attack­en ereigneten sich 2008, 18 ein Jahr später. 2010 wur­den bis­lang elf Angriffe gezählt.

Der jüng­ste Anschlag erfol­gte am 4. Juni 2010 in Pritzwalk – dort wur­den die Scheiben der Gebi­ets­geschäftsstelle der Partei einge­wor­fen. Drei Wochen später bek­lebten unbekan­nte Täter sämtliche Fen­ster der Geschäftsstelle in Jüter­bog mit recht­en Parolen.

Wie in Pritzwalk han­delt es sich zumeist um einge­wor­fene Fen­ster­scheiben. Die Täter hin­ter­lassen aber auch Hak­enkreuze oder wer­fen Farbbeu­tel. Fast immer ereignen sich die Angriffe in der Nacht. In allen gezählten Fällen gehen die Betrof­fe­nen von ein­er extremen recht­en Moti­va­tion aus. Die Kreis­geschäftsstelle der Partei Die Linke in Königs Wuster­hausen ste­ht offen­bar beson­ders mas­siv im Fokus mil­i­tan­ter Rechter. Dort gab es seit März 2009 ins­ge­samt sieben Angriffe.

Aus Kapaz­itäts­grün­den erfol­gte eine Anfrage nur bei den 35 Parteibüros der Linken im Land. Es ist jedoch davon auszuge­hen, dass nicht nur Ein­rich­tun­gen der Linken von recht­en Anschlä­gen betrof­fen sind. Das zeigt ein Vor­fall vom 22. Sep­tem­ber 2009. Ein 24-Jähriger beschimpfte und belei­digte damals Mitar­beit­er der SPD-Geschäftsstelle in Eber­swalde, ran­dalierte im Büro und zeigte anschließend den Hit­ler­gruß. Bere­its im Dezem­ber 2005 war­fen Neon­azis im Büro der SPD-Land­tagsab­ge­ord­neten Mar­ti­na Münch die Fen­ster­scheiben ein. Zu dem Anschlag bekan­nte sich ein »NS-Aktions­bünd­nis Cottbus«.

Anlass für die Ad-hoc-Recherche ist die anges­pan­nte Sit­u­a­tion in Meck­len­burg-Vor­pom­mern. Dort wur­den im April auf ein­er NPD-nahen Inter­net­seite die Adressen der Büros aller demokratis­ch­er Parteien veröf­fentlicht. Seit der Pub­lika­tion der Adressen wur­den 17 der gelis­teten Parteibüros ange­grif­f­en. Das ARD-Mag­a­zin Report Mainz berichtete Anfang Juni darüber. Die ARD-Recherchen ergaben eine Zahl von 95 Anschlä­gen seit 2009 im gesamten Bundesgebiet.

Siehe auch Neon­azis attack­ieren Büros von Abgeordneten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beiträge aus der Region

Der Flüchtlingsrat und der Vere­in Wir packen’s an hat am heuti­gen 17.11 die Peti­tion “Kein Abschiebezen­trum am Flughafen BER!” mit über 18.400 gesam­melten Unter­schriften an die Bran­den­burg­er Regierungsparteien und den Peti­tion­sauss­chuss übergeben.
Mehr als 60 Organ­i­sa­tio­nen fordern das Land Bran­den­burg sowie die Bun­desregierung auf, auf die geplante Errich­tung und Inbe­trieb­nahme eines sog. Ein- und Aus­reisezen­trums am Flughafen Berlin Bran­den­burg (BER) in Schöne­feld zu verzichten. 
Flüchtlingsrat Bran­den­burg fordert Innen­min­is­teri­um anlässlich der Vor­lage eines Geset­ze­sen­twurfs des Bun­desin­nen­min­is­teri­ums zum soge­nan­nten Chan­cen-Aufen­thalt­srechts auf, umge­hend eine Vor­griff­s­regelung auf den Weg zu bringen.

Opferperspektive

Logo de rOpferperspektive Brandenburg

NSUwatch Brandenburg

Polizeikontrollstelle

Logo der Polizeikontollstelle - Initiative zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte gegenüber der Polizei

Netzwerk Selbsthilfe

Termine für Potsdam

Termine für Berlin

Suche

  • Kategorien


  • Regionen


Inforiot