Im Zuge des zunehmenden Aktionismus des neonazistischen Milieus und fortlaufender Organisierungsversuche in Brandenburg an der Havel haben sich Menschen aus der Stadt gefunden um entschlossen dagegen vorzugehen.
In einem ersten Schritt sollen die Neonazis dabei aus ihrer sicheren Anonymität gerissen und gleichzeitig bei allen interessierten Brandenburger_innen ein Problembewusstsein geschaffen werden.
Seit Wochen wird Brandenburg an der Havel nämlich mit aggressiver Neonazipropaganda überschwemmt, müssen täglich dutzende Aufkleber oder Plakate entfernt werden. Dönerstände, Schulen und andere Gebäude werden durch neonazistische Farbanschläge angegriffen. Lokale Neonazigruppierungen vernetzen sich mit der überregional aktiven Szene und nehmen regelmäßig an Aufmärschen teil.
Federführend agiert in Brandenburg an der Havel die NPD bzw. deren für die Stadt zuständige Kreisverband Havel Nuthe. Dessen Führungskader aus den Landkreisen Havelland und Potsdam-Mittelmark sind zwar die eigentlichen Drahtzieher, doch hat sich inzwischen auch in Brandenburg selber ein eigenständig agierender Kreis gefunden. Dieser bezeichnet sich als „NPD Ortgruppe Brandenburg/Havel“ und wird augenscheinlich von einem Neonazi aus Premnitz/Potsdam geführt.
Tatsächlicher Ortsgruppenleiter bzw. „Schattenleiter“ ist aber der Geograph Moritz van der Meulen. Er studiert zurzeit an der Universität Potsdam den Masterstudiengang „Geoinformation und Visualisierung“.
Van der Meulen stammt ursprünglich aus Wuppertal und hat an der Ruhruniversität in Bochum seinen Bachelorabschluss gemacht. Seit 2009 wohnt er in Brandenburg an der Havel und seit 2010 ist er in der NPD. Hier betreut er die regelmäßig stattfindenden Stammtische, ist maßgeblich an der Ausarbeitung der Strategie des Kreisverbandes bzw. seiner Substrukturen beteiligt und führt regelmäßig mit weiteren NPD Mitgliedern und Sympathisant_innen Propagandaaktionen durch.
Weiterhin hat sich in Brandenburg an der Havel eine Ortstruktur der neonazistischen Vernetzung „Freie Kräfte Ost“ (FKO) gebildet. Diese Vereinigung ist im gesamten Westteil des Landes Brandenburg, so auch in Oranienburg, Wittstock/Dosse und Neuruppin, aktiv. In Brandenburg an der Havel ist die Gruppierung vor allem für Farbanschläge auf Dönerimbisse oder die Verbreitung von Propagandamitteln des „Freien Netzes“, des „Infoportales Potsdam“ oder ähnlicher Organisationen verantwortlich.
Der Brandenburger FKO-Sektion gehört u.a. Danielo Meyer an. Danielo Meyer ist in Brandenburg an der Havel spätestens seit 2009 bekannt. Damals hielt er in der Stadt, während eines Naziaufmarsches im Februar, einen Redebeitrag für die „Freien Kräfte aus Brandenburg“. 2010 war er an Propagandaaktionen der NPD beteiligt und seit 2011 bekennt er sich offen, so z.B. während des Aufmarsches in Neuruppin am 9. Juli, zu den „Freien Kräfte(n) Ost“.
Wir fordern durch das Outing interessierte Bürger_innen auf wachsam gegenüber neonazistischen Aktivitäten zu sein und diese nicht wortlos hinzunehmen.
Am 16. Februar 1996 ist mit Sven Beuter bereits ein Mensch durch die in offene Gewalt umgeschlagene aggressive Neonaziideologie in Brandenburg an der Havel ums Leben gekommen, dies soll sich nicht wiederholen.
Den Anfängen wehren, aktiv werden, sich einmischen!
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