(Berliner Zeitung, Andreas Kopietz) Der Berliner Polizei ist ein Schlag gegen organisierte Neonazis gelungen. Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) nahm gestern gegen drei Uhr in einem Wald bei Finowfurt (Barnim) fünf Männer fest, die sich zu Wehrsportübungen getroffen haben sollen. Laut Polizei legten sie stabsmäßig Unterstände und Lagerfeuer an und bauten Zelte auf. “Die Intention der Leute ging über pures Trinken und Zusammensitzen am Feuer hinaus”, sagte der stellvertretende Staatsschutz-Leiter, Klaus Gäth gestern. In paramilitärischer Manier hätten sie unter anderem Belastungsmärsche mit Gepäck absolviert.
Die Festgenommenen sind zwischen 26 und 48 Jahre alt, stammen aus Weißensee, Pankow und Brandenburg und nannten sich “Kameradschaft Nordland”. Gleichzeitig gehören einige der Festgenommenen zum Umfeld der “Ariogermanischen Kampfgemeinschaft Vandalen”, einem Rocker-Club aus dem Ostteil Berlins.
Am Morgen durchsuchten dann Polizisten 15 Wohnungen, davon 13 in Berlin und zwei in Brandenburg. Sie beschlagnahmten Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Hieb- und Stichwaffen, Gaspistolen und einen Sprengkörper. “Er fällt auf jeden Fall unter das Sprengstoffgesetz, wird aber noch untersucht”, sagte Klaus Gäth. Bei der Razzia nahm die Polizei zwei weitere Männer fest. Einer von ihnen gehört zum Umfeld der Neonazi-Band “Spreegeschwader”.
“Sturz des Systems” beabsichtigt?
(TAZ) BERLIN ap Nach monatelangen Ermittlungen hat die Polizei am Sonntag in Berlin und Brandenburg sieben mutmaßliche Rechtsextremisten einer Wehrsportgruppe festgenommen. Zudem wurden bei Durchsuchungen in 15 Häusern Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie Hieb‑, Stich- und Gaswaffen und Sprengstoff beschlagnahmt, wie die Berliner Polizei mitteilte. Die rechtsextreme Kameradschaft habe den “Sturz des Systems” beabsichtigt. Anschlagspläne fand die Polizei aber nicht.
Am Wochenende hatten sich laut der Mitteilung fünf Mitglieder der rechtsextremen Kameradschaft in einem Wald bei Finowfurt in Brandenburg getroffen. Dort fand die Polizei “stabsmäßig” errichtete Unterstände, Zelte und Lagerfeuer. Die Neonazis wurden laut Polizeiangaben in der Nacht zum Sonntag zuerst beobachtet, dann griff das Sondereinsatzkommando zu und nahm fünf Männer im Alter von 26, 32, 36, 37 und 48 Jahren fest. Sie stammen aus Berlin und Brandenburg. Bei den anschließenden Durchsuchungen wurden in Berlin zwei weitere Mitglieder der Gruppe festgenommen, heißt es weiter. Alle Festgenommenen befanden sich zunächst in Polizeigewahrsam.
Schlag gegen Rechtsextremisten in Berlin und Brandenburg
(RBB Text) Der Polizei ist ein Schlag gegen eine rechtsextremistische Kameradschaft in Berlin und Brandenburg gelungen.
Bei einem illegalen Treffen in einem Waldstück bei Finowfurt (Barnim) seien in der Nacht zum Sonntag fünf Männer im Alter von 26 bis 48 Jahren festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Die Männer hatten dort Unterstände und Zelte errichtet.
Die kriminelle Vereinigung habe so genannte Wehrsportaktivitäten betrieben, teilte eine Polzeisprecherin mit. Anliegen der Rechtsextremisten sei der “Sturz des Systems” gewesen. Anschläge waren nach Erkenntnissen der Ermittler nicht geplant, fügte die Sprecherin hinzu.
In Berlin waren zudem 13 Wohnungen und Geschäfte und in Brandenburg zwei Wohnungen durchsucht worden. Dabei beschlagnahmte die Polizei Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Hieb‑, Stich- und Gaswaffen sowie einen Sprengkörper. Zwei Männer im Alter von 20 und 28 Jahren wurden festgenommen.
Die Männer aus dem Nordosten Berlins und aus Brandenburg waren längere Zeit vom Staatsschutz überwacht worden, wie die Polizei weiter mitteilte.