Neuruppin
Beim Mord an dem 16-jährigen Marinus im uckermärkischen
Potzlow
im Sommer 2002 haben nach Ermittlungen der Polizei die beiden
angeklagten
Brüder die Hauptschuld. Der dritte Angeklagte — ein 18-Jähriger aus
Templin — soll das brutale Verbrechen in einem Stall erschrocken von
draußen
beobachtet, aber aus Angst nicht verhindert haben, sagte ein
Vernehmungsbeamter gestern vor dem Landgericht Neuruppin. Die beiden 18
und
24 Jahre alten Brüder aus Potzlow und der Templiner sind wegen
gemeinschaftlichen Mordes angeklagt.
Sie hatten, ihren schriftlichen Geständnissen vor Gericht zufolge, im
Juli
2002 zuerst mit dem Opfer getrunken, es dann mehrfach geschlagen und
später
in den Stall mitgenommen. Dort soll der jüngere der Brüder auf die
einem
Film nachempfundene Idee gekommen sein, Marinus solle in einen
Steintrog
beißen. Dann sei “ihm die Sicherung durchgebrannt” und er habe auf den
Kopf
des Opfers eingetreten, zitierte der Polizist die Aussage des
18-Jährigen
vor Gericht. Zuvor soll aber schon der ältere Bruder das Opfer gegen
den
Kopf getreten haben.
Nach dem so genannten Bordsteinkick habe der 24-Jährige zu seinem
Bruder
gesagt: “Der wird nichts mehr, den müssen wir umbringen.” Erst danach
sei
zweimal ein Betonstein auf das Opfer geworfen worden. Schließlich wurde
der
Tote in einer halb zugewachsenen Jauchegrube vergraben. Die
skelettierte
Leiche wurde erst vier Monate später entdeckt, nachdem sich der jüngere
Bruder mit der Gewalttat gebrüstet hatte.
Bei den Vernehmungen hätten sich die beiden 18-Jährigen sehr mitteilsam
gezeigt und Einzelheiten beschrieben, die vorher nicht bekannt waren,
sagte
der 36-jährige Polizist. Den Film “American History X”, der die Vorlage
für
die brutale Tötung des 16-jährigen Schülers geliefert haben soll, habe
der
jüngere Bruder nach eigener Aussage einmal vor der Tat und einmal
danach
gesehen.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch mit weiteren Zeugenvernehmungen
fortgesetzt. Das Urteil soll nach bisherigen Planungen am 18. Juni
fallen.
LAUSITZER RUNDSCHAU
Potzlow-Prozess: Polizist sieht Brüder als Haupttäter
Beim Mord an dem 16-jährigen Marinus im uckermärkischen Potzlow im
Sommer
2002 haben nach Ermittlungen der Polizei die beiden angeklagten Brüder
die
Hauptschuld.
Der dritte Angeklagte — ein 18-jähriger aus Templin — soll das brutale
Verbrechen in einem Stall erschrocken von draußen beobachtet, aber aus
Angst
nicht verhindert haben, sagte ein Vernehmungsbeamter gestern vor dem
Landgericht Neuruppin.
Die beiden 18 und 24 Jahre alten Brüder aus Potzlow und der Templiner
sind
wegen gemeinschaftlichen Mordes angeklagt (die RUNDSCHAU berichtete).
Sie
haben, ihren schriftlichen Geständnissen vor Gericht zufolge, im Juli
2002
das Opfer getötet. In einem Stall soll der jüngere der Brüder auf die
einem
Film nachempfundene Idee gekommen sein, Marinus solle in einen
Steintrog
beißen. Dann seien “ihm die Sicherung durchgebrannt” und er habe auf
den
Kopf des Opfers eingetreten, zitierte der Polizist die Aussage des
18-jährigen vor Gericht. Zuvor soll aber schon der ältere Bruder das
Opfer
gegen den Kopf getreten haben.
Nach dem so genannten Bordsteinkick habe der 24-Jährige zu seinem
Bruder
gesagt: “Der wird nichts mehr, den müssen wir umbringen”. Erst danach
sei
zwei Mal ein Betonstein auf das Opfer geworfen worden. Schließlich
wurde der
Tote in einer halb zugewachsenen Jauchegrube vergraben. Die
skelettierte
Leiche wurde erst vier Monate später entdeckt, nachdem sich der jüngere
Bruder mit der Gewalttat gebrüstet hatte.