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Neun weitere Privatschulen am Start

(Bernd Bau­mann) Die Nach­frage nach Pri­vatschulen ist im Land Bran­den­burg unge­brochen. Ihre Zahl nimmt weit­er zu. Obwohl immer mehr staatliche Ein­rich­tun­gen wegen der drama­tisch zurück­ge­hen­den Schülerzahl ihre Pforten schließen müssen, geht der Grün­dungs­boom in diesem Bere­ich weit­er. Zum Ende des let­zten Schul­jahres Anfang Juli mussten wegen fehlen­der Schüler über 40 Schulen für immer ihre Pforten schließen. 

»Neun weit­ere all­ge­mein bildende Pri­vatschulen gehen mit dem am 21. August begin­nen­den neuen Schul­jahr an den Start«, sagte der Sprech­er des Bil­dungsmin­is­teri­ums Rein­er Walleser.Darunter befind­en sich zwei Gym­nasien, eine Ober­schule sowie sechs Grund­schulen. Vor zwei Jahren gab es lan­desweit erst 110 Eliteschulen. »Mit dem neuen Schul­jahr wer­den es bere­its 129 sein«, betonte Walleser. Besucht wer­den diese dann von ins­ge­samt 9849 Mäd­chen und Jungen.
Die staatlichen all­ge­mein bilden­den Schulen zählen dage­gen rund 245 000 Schüler. Die ersten Pri­vatschulen in Bran­den­burg ent­standen Anfang der 90er Jahre. Sei­ther hat sich das Ange­bot vervielfacht. »Mit den anste­hen­den Neueröff­nun­gen bewegt sich Bran­den­burg weit­er auf das Niveau in den alten Bun­deslän­dern zu«, ver­sicherte der Sprech­er. Allerd­ings gebe es bei den Schülerzahlen noch eine erhe­bliche Dif­ferenz. Das liege daran, dass viele der neu gegrün­de­ten pri­vat­en Bil­dungsstät­ten mehrere Jahre bis zum Auf­bau ihrer vollen Kapaz­ität benötigen. 

»Das Bil­dungsmin­is­teri­um ste­ht der Grün­dung von weit­eren Pri­vatschulen pos­i­tiv gegenüber«, so Walleser. »Sie beleben die Schul­land­schaft in der Mark und sor­gen für mehr Bil­dungsvielfalt.« Deshalb gebe es im Schulge­setz auch kaum Hür­den für die Eröff­nung neuer Eliteschulen. Es müsse lediglich ein ordentlich­es Konzept vorgelegt wer­den, ein Träger und ein Gebäude vorhan­den sein. Damit könne der Unter­richt starten. Der Markt muss dann regeln, ob noch weit­ere freie Schulen benötigt wer­den. Auch hier sind Schließun­gen in der Zukun­ft nicht ausgeschlossen.
Die Palette der Pri­vatschulen in Bran­den­burg erstreckt sich von Wal­dorf- und Montes­sori-Schulen bis hin zu evan­ge­lis­chen und katholis­chen Gym­nasien. Hinzu kom­men noch Förder­schulen für Behin­derte sowie Berufs­fach­schulen in freier Träger­schaft. Der Ruf des staatlichen Schul­sys­tems in Bran­den­burg ist nach dem schlecht­en Abschnei­den der Schüler im PISA-Leis­tungsver­gle­ich erhe­blich angeschlagen.
Immer mehr Eltern schick­en deshalb ihre Kinder auf Pri­vatschulen. Sie hof­fen, dass sie hier mehr ler­nen und bessere Chan­cen für das Beruf­sleben haben. Angesichts der anhal­tenden Nach­frage kommt es in diesem Bere­ich kaum zur Schließung von Schulen. »Bei den Pri­vatschulen gibt es bei den Schülerzahlen kein­er­lei Beschränkun­gen«, meinte Walleser. Während bei den staatlichen Ein­rich­tun­gen strik­te Vor­gaben einge­hal­ten wer­den müssen, kön­nen die pri­vat­en the­o­retisch auch noch mit drei Schülern pro Klasse betrieben wer­den. Deshalb seien Schließun­gen nicht an der Tagesordnung. 

Im ver­gan­genen Jahr wollte die Lan­desregierung angesichts des angeschla­ge­nen Haushalts bei den Aus­gaben für die freien Schulen rund 1,5 Mil­lio­nen Euro jährlich eins­paren. Dazu soll­ten für die Per­son­alkosten der Lehrer nur noch 92 statt der bis dahin üblichen 95 Prozent vom Land gezahlt wer­den. Nach hefti­gen Protesten rud­erte die Koali­tion aus SPD und CDU zurück und einigte sich auf Zuschüsse von 94 Prozent. 

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