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Neuruppin: Montagsdemo für Vielfalt und Weltoffenheit

2015.01.12 Neuruppin Kundgebung fuer Vielfalt (7)
Unter dem Mot­to „Vielfalt statt Ein­falt“ demon­stri­erten am heuti­gen Abend unge­fähr 300 Men­schen in Neu­rup­pin. Zu der Ver­anstal­tung aufgerufen hat­te eine Schü­lerini­tia­tive der Evan­ge­lis­chen Schule in der Stadt. Es sollte, laut Aufruf, ein Zeichen gegen das Erstarken recht­spop­ulis­tis­ch­er Parteien und Bewe­gun­gen geset­zt werden.
Beken­nt­nis zu Weltoffenheit
Tre­ff­punkt der Kundge­bung war der Schulplatz vor dem Alten Gym­na­si­um in Neu­rup­pin. Dort wurde eine kleine Bühne aufge­baut, vor der sich ein buntes Pub­likum mit Fah­nen, Trans­par­enten und bun­ten Regen­schir­men sam­melte. Trotz des ständi­gen Niesel­re­gens hat­ten sie es für wichtig erachtet, sich am heuti­gen Abend angesichts der anhal­tenden PEGIDA Aktiv­itäten im gesamten Bun­des­ge­bi­et zu Vielfalt und Weltof­fen­heit zu bekennen.
Eine Ini­tia­tive die auch durch die regionale und über­re­gionale Poli­tik begrüßt wurde. Neben Schüler_innen hiel­ten so auch der Lan­drat des Land­kreis­es Ost­prig­nitz Rup­pin, Ralf Rein­hardt (Partei­los), Bürg­er­meis­ter Jens-Peter Golde (Pro Rup­pin) sowie die Bun­destagsab­ge­ord­neten Sebas­t­ian Steineke (CDU) und Kirsten Tack­mann (DIE.LINKE) Redebeiträge.
Abgren­zung zu PEGIDA
Die Ver­anstal­tung hat­te sich bewusst als Protestver­anstal­tung gegen die so genan­nten PEGIDA Aufmärsche gestellt. Seit eini­gen Wochen demon­stri­eren vor allem in Dres­den mehrere tausend Men­schen, darunter auch viele Neon­azis und Rassist_innen, als ange­blich „patri­o­tis­che Europäer“ sowohl gegen eine ver­meintliche „Islamisierung des Abend­lan­des“ als auch gegen die derzeit­ige „Asylpoli­tik“. Inzwis­chen sind auch in Bran­den­burg Ableger von PEGIDA aktiv. Bemerkenswert sind dies­bezüglich die „Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit & Mitbes­tim­mung“ (BraMM), die für den 26. Jan­u­ar 2015 in Bran­den­burg an der Hav­el, einen ersten „Abendspazier­gang“ angekündigt haben. In Neu­rup­pin sind jedoch bish­er noch keine der­ar­ti­gen Ten­den­zen auf­fäl­lig gewor­den. Lediglich im benach­barten Wittstock/Dosse gab es eine Ver­anstal­tung, die sich stilis­tisch an die PEGIDA Märsche ori­en­tierte. Zu dieser als „Fack­elspazier­gang“ deklar­i­erten Demon­stra­tion waren am 6. Dezem­ber 2014 unge­fähr 130 Per­so­n­en, darunter viele Neon­azis, zusam­mengekom­men, um vor allem gegen die Unter­bringung von Flüchtlin­gen in der Stadt zu hetzen.
….und zum so genan­nten TDDZ
Trotz­dem erin­nerten heute Abend sowohl die Redner_innen des JWP Mit­ten­drin e.V. als auch Wolf­gang Freese vom Bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“ noch ein­mal daran, dass Neon­azis am 6. Juni 2015 beab­sichti­gen in der Fontanes­tadt einen so genan­nten „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) durchzuführen. Dies­bezüglich wurde während der heuti­gen Ver­anstal­tung auch ein Trans­par­ent mit der Ankündi­gung diesen zu ver­hin­dern gezeigt. Zudem wurde ein Video gezeigt, in dem PRINZEN-Sänger Sebas­t­ian Krumbiegel während seines Konz­ertes in Neu­rup­pin zu sehen ist und eben­falls zu Proteste gegen den TDDZ aufruft.
Neon­azis am Rande
Beobachtet wurde die heutige Mon­tags­de­mo übri­gens auch von drei Vertretern des neon­azis­tis­chen Milieus aus der Stadt. NPD Stad­trat Dave Trick und zwei Begleit­er ließen sich am Rande der Kundge­bung blick­en und fotografierten die Ver­samm­lung aus der Ferne. Ent­fer­n­ten sich nach kurz­er Zeit aber wieder.
weit­ere Fotos: hier

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