Die NPD hat im Zuge ihres Bundestagswahlkampfes Frankfurt (Oder) einen überraschenden Besuch abgestattet. Am späten Vormittag (des 10.September) bauten acht Anhänger der Partei einen Info-Stand an den Lenné Passagen auf und verteilten reichlich
Propaganda.
Unter den Rechtsextremisten, die durchaus höheren Alters waren, befand sich der NPD-Parteivorsitzende Udo Voigt, der mehrmals mit lautsprecherunterstützten Reden um
Wähler kämpfte. Der Wahlkampfauftritt kam völlig überraschend. Nicht nur das es keinerlei Werbung
für den Stand gab, auch mangelt es der NPD in Frankfurt seit längerem an Unterstützung. Der Stadtverband scheint komplett zusammengebrochen. Wahlplakate der
Partei sind auch nicht in der Stadt zu finden. So unterstützten lediglich zwei Frankfurter den Stand. Unter ihnen der rechtsextreme Liedermacher und den eigenen
Angaben zufolge „freier Nationalist“ Nico Schliemann. Er griff, wie auch schon bei Worch in Leipzig, zur Gitarre und plärrte nationalistische Lieder.
Trotz fehlender Kenntnis über den Stand versammelten sich schnell bis zu 30 Antifas um den Stand und verhinderten so weiteres verteilen Flugblättern. Frankfurter Bürger
mussten einen großen Bogen um den Stand nehmen. Leiden waren unsere Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Fünf Zivis und ca. acht weitere Polizisten verteilten locker
Platzverweise uns schützten die Nazis in ihrer Zahl völlig überzogen.
Gegen 17.30 Uhr zog sich die NPD wieder nach Berlin zurück. Das Wahlkampfmaterial landete in einem roten SEAT Terra mit Aufbau (B‑WN 783). Voigt fuhr mit einem ca. 800m abseits geparkten silbergrauen Mercedes Benz älteres Modell (FS H 4128) weg.
Am Rande wurde bekannt, dass die NPD am morgigen 11.September den ganzen Tag am Fürstenwalder Rathaus stehen will. Abschließend schöne Grüße an die Berliner Antifas die der NPD mit dem Abfackeln eines ihrer Wahlkampfkarren in Lichtenberg ein deutliches Signal gegeben haben, sich
zurückzuziehen.