NPD — Ortsgruppengründung gestört
Inforiot – Den Abend hatte sich die NPD anders vorgestellt. Heimlich, vor allem ungestört, wollte man den Ortsverein Schöneiche am Abend des 20. April 2007 wiederbeleben und hatte sich ohne Voranmeldung einer politischen Veranstaltung für ein lokales Restaurant verabredet. Das Datum besitzt nicht nur aufgrund Hitlers Geburtstag eine besondere Brisanz, sondern auch, da Schöneiche am 20. April 1945 durch die Rote Armee befreit wurde.
Doch als die ersten drei jungen Männer die Lokalität betraten, waren bereits alle Tische besetzt.
Ein lokales Bündnis hatte nach Bekanntwerden der Information beschlossen, die entsprechende Einrichtung selbst in ausreichender Zahl zu besuchen, um die Versammlung in Schöneiche zu verhindern. Mit Erfolg, denn als den Neonazis auch der Zutritt zu anderen lokalen Gaststätten untersagt wurde, musste nach Woltersdorf ausgewichen werden, um die geplante Gründung letztendlich mit geminderter Teilnehmerzahl durchzuführen.
Florian Stein, bisher beim Kreisverband Oderland der NPD aufgetreten, hatte geladen zur Versammlung, deren Ankündigung auch in nicht-rechte Kreise durchsickerte. Dies war zuletzt nicht immer der Fall. So wurden im letzten Halbjahr mehrere Ortsvereine gegründet bzw. wiederbelebt, z.B. in Frankfurt (Oder), Fürstenwalde und Neuruppin. Mit Blick auf die Kommunalwahlen 2008, zu der die NPD antreten will, versuchen die Rechtsextremen nach den Wahlerfolgen in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern wieder verstärkt in Brandenburg Fuss zu fassen.