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Oberhavel: „Abendspaziergang“ zieht nach Zehdenick

INFORIOT Die ras­sis­tis­che Mobil­isierung gegen Asyl­suchende in Ober­hav­el reißt nicht ab. Nach­dem Anfang März bekan­nt wurde, dass Zehdenick 100 Asyl­suchende im früheren Lehrlingswohn­heim des Ober­stufen­zen­trums am Wesendor­fer Weg zen­tral unter­brin­gen wird, machen Heimgegener_innen in Inter­net und auf der Straße mobil gegen das Vorhaben. Seit Ende 2014 wur­den 18 Asyl­suchende dezen­tral in Woh­nun­gen in der Stadt untergebracht.
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Auf der Social-Media-Plat­tform „Face­book“ ent­stand am 15. März die Seite „Nein zum Heim Zehdenick“, die nach heuti­gen Stand etwas weniger als 300 „Likes“ bekom­men hat. Knapp 100 Neon­azis und Rassist_innen zogen dann am heuti­gen Mittwochabend durch die Havel­stadt. Unter ihnen befan­den sich lokale NPD und JN-Mit­glieder, darunter Burkhard Sah­n­er, Robert Wolin­s­ki, Thomas Salomon, Robert Weg­n­er, Karsten Bachert und Philip Badz­cong. Außer­dem bekam die Demon­stra­tion Unter­stützung aus Berlin-Buch, u.a. durch den Pankow­er NPD-Kreisvor­sitzen­den Chris­t­ian Schmidt.
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Bei der Demon­stra­tion in Zehdenick han­delt es sich um eine Fort­set­zung der „Abendspaziergänge“, die monatlich in der Kreis­stadt Oranien­burg aus­ge­tra­gen wur­den. Nach diesem Vor­bild hiel­ten die Zehdenick­er den Ablauf der Demon­stra­tion ab. Im Hin­ter­grund zieht die NPD weit­er­hin die Fäden, hält sich jedoch aus tak­tis­chen Grün­den bedeckt.
Dro­hen Ober­hav­el meck­len­burg­er Zustände?

Screenshot der Facebookgruppe "Hilfe für die Brandopfer vom Zehdenicker Ortsteil Osterne"
Screen­shot der Face­book­gruppe “Hil­fe für die Bran­dopfer vom Zehdenick­er Ort­steil Osterne”

Dass der „Spazier­gang“ in Zehdenick und die NPD hier einen regen Zulauf haben, ist wenig ver­wun­der­lich. So hat die Partei in der Ver­gan­gen­heit schon das Fun­da­ment für die frucht­bare Mobil­isierung in der Stadt gelegt. Derzeit engagiert sich die NPD Ober­hav­el aktiv für die Bran­dopfer eines Wohn­blocks im Zehdenick­er Ort­steil Osterne. In der öffentlich ein­se­hbaren Face­book-Gruppe „Hil­fe für die Bran­dopfer vom Zehdenick­er Ort­steil Osterne“ wurde der NPD Vize-Kreisvor­sitzende Robert Wolin­s­ki vor eini­gen Tagen zum Admin­is­tra­tor ernan­nt. Ganz nach den Vor­bild der NPD-Arbeit in Meck­len­burg-Vor­pom­mern bietet die Partei ihre ehre­namtliche Hil­fe an, vor allem in der struk­turschwachen Region
In dem Fall täti­gen Robert Wolin­s­ki sowie weit­ere NPD-Funk­tionäre wie der Krem­mer Abge­ord­nete Björn Beuchel oder die Fürsten­berg­erin Heike Popiela (ehem. NPD-Stadtverord­nete in Fürsten­berg) Geld­spenden, bieten ihre PKWs an für die Über­führung von Sach­spenden oder ver­mit­teln Brand­sanierungs­fir­men. Das Engage­ment geht jedoch nicht ein­her ohne örtliche Politiker_innen anzuprangern, die unzurechende Reak­tio­nen zeigen, sowie zum anderen eine beiläu­fige Het­ze gegen Ausländer_innen und Asyl­suchende. So waren die Anliegen von Osterne auch schon Gegen­stadt auf dem 4. „Abendspazier­gang“ in Oranien­burg und auch in Zehdenick. Bei bei­den Ver­anstal­tun­gen beklagte sich die Zehdenick­erin Nicol Schulze für die unzure­ichende Unter­stützung durch den Bürg­er­meis­ter Arno Dahlen­burg (SPD). Auf der Diskus­sionsver­anstal­tung zu Asyl am 11. März in der Niko­lai-Kirche Oranien­burg fiel sie vor Allem durch islam­feindliche Aus­sagen auf.
Wenig Gegen­wind
Zu ein­er Gegenkundge­bung unter dem Mot­to „Pro Asyl­be­wer­ber in Zehdenick” riefen die Frak­tio­nen des Zehdenick­er Stadt­par­la­ments auf. Mehrere Parteien ver­legten ihre Ver­samm­lun­gen nach Zehdenick. Mit eben­falls knapp 100 Besucher_innen war die Gegen­ver­anstal­tung auf dem Mark­t­platz gut platziert. Zu Beginn des „Abendspazier­gangs“ wurde jedoch die Gegen­ver­anstal­tung, die schon um 17 Uhr begann, für been­det erklärt.
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Die Stadt Zehdenick lädt mor­gen zu ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung in der Men­sa der Lin­den­grund­schule zu der geplanten Unter­bringung Zehdenick ein. Für den kom­menden Mittwoch wurde eine weit­ere Demon­stra­tion in Oranien­burg auf der „Nein zum Heim in Oranien­burg“ Seite angekündigt.
Weit­ere Bilder: hier und hier.

Eine Antwort auf „Oberhavel: „Abendspaziergang“ zieht nach Zehdenick“

Ich wollte sie hier­mit auf­fordern das sie diese in meinen Augen als Belei­di­gung zäh­len­den Worte zu lassen.
Es war keine Partei poli­tis­che Veranstaltung.
Und da ich als Ver­anstal­ter wed­er NPD noch irgen­dein­er anderen Partei ange­höre kann ich mit Sicher­heit sagen das ich kein „ NAZI” bin.
Bitte unter­lassen sie diese Unterstellungen.
Und ich wollte nochmals darauf aufmerk­sam machen das aus unseren Rei­hen keine fes­t­nah­men waren, son­dern von der gegen Seite.
Wir haben ganz ruhig und entspan­nt unseren Abendspazier­gang vollzogen.
Beste Grüße

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