8. Februar 2015 · Quelle: Bündnis "Oberhavel Nazifrei"

Oberhavel für alle!

Aufruf zur gemeinsamen antirassistischen Demonstration am 11. Februar für ein weltoffenes und buntes Oranienburg! Gegen den 3. Abendspaziergang der Rassist_innen und Neonazis wollen wir uns solidarisch mit Flüchtlingen zeigen und für eine Stadt ohne Rassismus und Ausgrenzung einsetzen.

Oberhavel für Alle! Aufruf zur gemeinsamen Demonstration für ein weltoffenes und buntes Oranienburg und gegen den Abendspaziergang der Nazis und Rassist_innen!

Ober­hav­el für Alle! Aufruf zur gemein­samen Demon­stra­tion für ein weltof­fenes und buntes Oranien­burg und gegen den Abendspazier­gang der Nazis und Rassist_innen!

Oranien­burg ist anders.weltoffen.bunt!
11. Feb­ru­ar / 18:00 / Bahn­hof Oranien­burg / “Ober­hav­el für alle” — Anti­ras­sis­tis­che Demonstration 
Oranien­burg ist ein Ort der Vielfalt mit vie­len Errun­gen­schaften. Davon prof­i­tieren nicht nur die Bürger_innen, son­dern auch die immer zahlre­icheren Gäste unser­er Stadt. Grund­lage für diesen Erfolg ist ein Kli­ma, in dem Men­schen sich wohlfühlen sowie frei von Angst und Ver­fol­gung leben, arbeit­en und sich ent­fal­ten kön­nen. Wir wis­sen, dass dies nicht immer und nicht für alle Real­ität ist. Die existieren­den Sor­gen und Nöte der Men­schen in dieser Stadt nehmen wir wahr. Aber sie sind auch Anlass für eine lebendi­ge, demokratis­che und anti­ras­sis­tis­che All­t­agskul­tur. Zahlre­iche Ini­tia­tiv­en, Ver­bände, Vere­ine, aber auch Bürg­erver­samm­lun­gen, Parteien und demokratis­che Insti­tu­tio­nen bieten Gele­gen­heit zum Teil­haben, Stre­it­en und Mit­mis­chen. Grund­lage für all dies ist der Kon­sens im gegen­seit­i­gen Respekt und in der Anerken­nung der uni­versellen, unveräußer­lichen und unteil­baren Men­schen­rechte. Das Schüren von Äng­sten und Hass ver­bi­etet sich damit genau­so wie die Aus­gren­zung von Men­schen auf­grund von Herkun­ft, sex­ueller Ori­en­tierung oder Reli­gion als “fremd” oder “anders”.
Flüchtlinge willkom­men — Refugees Welcome!
Unser­er Stadt ging es immer dann am besten, wenn Zuzug und Zuwan­derung sie wach­sen und gedei­hen ließ. So ist das noch heute. Nicht nur deshalb soll­ten wir die Men­schen, die in den ver­gan­genen Monat­en Zuflucht aus Krisen- und Kriegsre­gio­nen in Deutsch­land gesucht haben, willkom­men heißen. Bish­er haben 193 Flüchtlinge und Asylbewerber_innen aus 15 Natio­nen die Gemein­schaft­sun­terkun­ft in der ehe­ma­li­gen „Märkischen Kaserne“ im Ort­steil Lehnitz bezo­gen. Weit­er­hin sind bis zum jet­zi­gen Zeit­punkt ca. 30 Per­so­n­en in Woh­nun­gen und im Luisen­hof in Oranien­burg unterge­bracht wor­den. Diesen Flüchtlin­gen gilt unsere Sol­i­dar­ität. Sie haben ihr Leben aufs Spiel geset­zt, als sie vor Krieg, Ter­ror, Folter, Hunger und Armut flo­hen. Wir wollen unsere neuen Nach­barn willkom­men heißen und ihnen die Teil­habe an unser­er Gesellschaft ermöglichen. Wir dulden keine Form von Men­schen­ver­ach­tung und ras­sis­tis­ch­er Het­ze gegen Men­schen, die auf unseren Schutz angewiesen sind.
Ober­hav­el für alle!
Nazis, Heimgegner_innen, Rassist_innen und ange­blich “besorgte Bürg­er” rufen in unser­er Stadt zu einem „Abendspazier­gang für angemessene Asylpoli­tik“ auf. Doch Beiträge auf den “Nein zum Heim”-Internetseiten sowie von Red­nern ver­gan­gener “Abendspaziergänge” beweisen, dass “angemessen” hier das Maß der Frem­den­feindlichkeit, der Nüt­zlichkeit des Ego­is­mus und der eige­nen Maßlosigkeit, das Recht des Stärk­eren und das Recht nach Herkun­ft meint.
Wir wis­sen, dass die Teilnehmer_innen der “Abendspaziergänge” zum großen Teil aus recht­en Struk­turen im ganzen Kreis und auch dem Land kom­men. Wir meinen, dass die Werte unser­er Stadt auch in unserem Land­kreis gel­ten. Deshalb wün­schen wir uns: Zeigt weit­er­hin Sol­i­dar­ität; ste­ht mit uns auf und beweist, dass Ober­hav­el zusam­men hält! Es geht um Demokratie und Vielfalt in unser­er Region, in der wir uns dem Ziel eines guten und selb­st­bes­timmten Lebens für alle Men­schen verpflichtet fühlen.
Wir erin­nern uns an das, was war, nicht nur in den zwei Konzen­tra­tionslagern, deren schreck­liche Geschicht­en unseren Land­kreis noch heute prä­gen. Wir wis­sen, wohin die Ide­olo­gie der “Spaziergänger_innen” führen kann. In den 90iger Jahren mussten wir erleben, wie erst Häuser und dann Men­schen bran­nten und wie die, die nur besorgte Bürg­er sein woll­ten, zu Täter_innen wur­den. Auch deshalb: Statt #Pegi­da gilt, nicht nur bei uns, #niewie­da! Wir wer­den es nicht zulassen, dass unser Land­kreis erneut zum Aus­tra­gung­sort men­schen­ver­ach­t­en­der Het­ze wird. Ober­hav­el ist ein Ort für alle, egal welch­er Herkun­ft, Reli­gion oder sex­uellen Orientierung.
Gemein­sam set­zen wir uns ein für ein friedlich­es, weltof­fenes und vielfältiges Zusam­men­leben aller Men­schen. Unser Ziel ein­er sol­i­darischen Gemein­schaft ohne Ras­sis­mus und Aus­gren­zung eint uns über unsere poli­tis­chen, kul­turellen und sozialen Unter­schiede hin­aus. Wir erk­lären uns aus­drück­lich sol­i­darisch mit all jenen, die mit uns das Ziel teilen, dem braunen Spuk auf unseren Straßen ein Ende zu bere­it­en. Wir sind die Demokrat­en und wir sind die Vertreter der Men­schen­rechte. Wir haben genug von Ras­sis­mus, Frem­den­feindlichkeit, Angst und Hass. Wir sind viele und rufen euch auf: Stellt euch den Abendspaziergän­gen ent­ge­gen, wider­sprecht und wider­set­zt euch.
Genug ist genug!

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