INFORIOT Erneut konnten knapp 300 Rassist*innen und Neonazis durch Oranienburg ziehen. Unter den Motto „für eine gerechte Asylpolitik“, angelehnt an sie sächsische PEGIDA-Demonstrationen, zogen sie ohne Sprechchöre durch die Stadt. Unter ihnen waren wieder Neonazis aus Neuruppin und Brandenburg/Havel, sowie NPD-Mitgleider aus Oberhavel und Barnim.
Strategischer Rückzug der NPD
Im Gegensatz zur ersten Demonstration im Dezember hatte sich die NPD bei der Demonstration dieses mal eher im Hintergrund gehalten. Den Kontakt zur Polizei hielt erneut der Veltener NPD-Stadtverodnete Robert Wolinski. Er ging zu Beginn der Demonstration in einer sehr aggressiven Art einen Pressevertreter an. Im weiteren Verlauf der Demonstration suchte er zusammen mit der Brandenburger NPD-Geschäftsführerin Aileen Rokohl die Presse auf, welche seine Darstellungen unkritisch übernahm. Er hatte der MAZ gegenüber behauptet, dass sich an der Demonstration gerade mal eine Handvoll NPD-Mitglieder beteiligt habe. Tatsächlich aber wurde der Potsdamer Maik Schneider, ebenfalls NPD-Mitglied, zur Beginn der Demonstration am Fronttransparent gesichtet. Auch die Lautsprecheranlage wurde am Bahnhof durch den bekannten NPD- und JN-Aktivisten Sebastian Blöhe und Philip Badzcong abgebaut. Das Stangentransparent in der Mitte der Demonstration trug ebenfalls das NPD-Mitglied Christian Sch.
Gegenproteste
An den Gegenprotesten in Oranienburg beteiligten sich ebenfalls um die 300 Menschen. Dazu hatte das zivilgesellschaftliche Bündnis „Oberhavel Nazifrei“ aufgerufen, dessen Aufruf von knapp 80 Initiativen, Parteien und Einzelpersonen unterschrieben wurde. Eine kleine Sitzblockade von 20 Personen vor einem Drogeriemarkt in der Stralsunder Straße, unmittelbar vor dem Startpunkt der Heimgegener*innen, wurde nach der zweiten Polizeiansage aufgelöst. An den beiden Kundgebugen vor dem Runge-Gymnasium und vor dem Schloss sprachen einige Politiker*innen. Mit Trillerpfeifen und Klatschpappen konnten die Reden am Bahnhof übertönt werden.
Bilder: hier und hier.