Am Montag, 11. Januar 2016, möchten Neonazis, deutsche Deutsche, “besorgte” Bürger_innen und Rassist_innen um 20 Uhr auf dem Potsdamer Bassinplatz und anschließend auf einer Runde durch die Innenstadt demonstrieren. Als Ableger von PEGIDA werden sie versuchen ihre menschenverachtenden Ansichten zu verbreiten. Auch in den Kreisen von BÄRGIDA (Berliner PEGIDA-Ableger) wird zu dem Termin mobilisiert.
BÄRGIDA wird bereits vorher um 18:30 Uhr in Berlin versuchen, zu demonstrieren — dabei aber hoffentlich auf eisigen Gegenwind stoßen. Dieser wird in Potsdam weder weniger kalt noch weniger stark sein! Montag, 11. Januar 2016: PEGIDA in Potsdam? — Zieht euch verdammt nochmal warm an!
*Wir rufen alle Antifaschist_innen auf, sich ab spätestens 19 Uhr in der Potsdamer Innenstadt um den Bassinplatz herum aufzuhalten.*
Zielpunkt für die PEGIDA/BÄRGIDA-Demo ist offenbar der Alte Markt am neuen Stadtschloss. Sie möchten auf einer, bisher unbekannten, Route durch die Innenstadt dorhin gelangen.
Mögliche angemeldete Anlaufpunkte sind:
Lustgarten/Schlossstraße | 20 Uhr | Kundgebung “Refugees Welcome” vom Bündnis “Potsdam bekennt Farbe”
Bassinplatz | 19 Uhr | Breakdance-OpenAir “Block(t)-Party”
Karte Innenstadt (ohne Hauptbahnhof)
Karte Innenstadt mit Hauptbahnhof
Karte des NoBÄRGIDA-Bündnis Berlin für Potsdam
Seid mobil, organisiert euch und passt auf euch auf!
Aktuelle Informationen unter:
Twitter: @TickerPotsdam
Über den Ticker werden wir kurzfristig Informationen an Personen mit Smartphones weitergeben können.
Der Hashtag wird #NoPegidaPdm sein. Bei relevanten Nachrichten aus/für Berlin zusätzlich #nobärgida
Hardfacts auch unter inforiot.de
Ermittlungsausschuss:
0157 503 229 92
Der EA kümmert sich bei progressiven Demonstrationen und Aktionen um Betroffene von Repression. Mit Hilfe von Rechtsanwält_innen wird versucht, zu gewährleisten, dass Menschen nicht in den Mühlen der Repression verschwinden. Wenn ihr festgenommen werdet oder Festnahmen beobachtet, meldet euch beim Ermittlungsauschuss! Achtung: dies ist KEIN Infotelefon!
Tipps & Tricks:
Informationen zum Verhalten auf Demonstrationen
Tipps im Umgang mit Repressionsorganen
Zum Umgang mit traumatisierenden Folgen von (Polizei)Gewalt
Gebt Acht aufeinander! Wichtig zur Bewältigung von emotionalem Stress ist ein unterstützendes Umfeld.
Wetter:
Verschiedene Wetterberichte kündigen (Schnee)Regen und Temperaturen zwischen 1° und 3° Celsius an. Denkt also an entsprechende Kleidung und Ausrüstung für den Abend.
Aufruf:
Bereits vor etwas mehr als einem Jahr gab es in Potsdam den Versuch eine PEGIDA ähnliche Protestbewegung, oder zumindest Demonstration, zu etablieren. Es gab offenbar aber keine kritische Masse, die in den Augen des damaligen Initiators, diese auch hätte tragen können. Durch die massive rassistische Mobilisierung der letzten Wochen und Monate motiviert, versuchen nun wieder Rassist_innen, “besorgte” Bürger_innen und Neonazis ihre menschenverachtenden Inhalte zu propagieren. Konkrete Ziele und Forderungen sind durch die Veranstalter_innen bisher nicht mitgeteilt worden. Ihr Vorhaben wird sich jedoch nahtlos in die bisher bekannten Kundgebungen, “Abendspaziergänge” und Demonstrationen einreihen: Hetze gegen Geflüchtete, Rassistische Anfeindungen, das Schimpfen auf “die da oben”, das Anprangern der Lügenpresse, undsoweiterundsofort.
Da auch BÄRGIDA ihr kommen angeküdigt hat, werden außerdem neonazistische Hooligans aus dem Umfeld von “HoGeSa” (“Hooligans gegen Salafisten”) bzw. dem inzwischen aufgelößten B.D.H. (“Bündnis Deutscher Hools”), die regelmäßig die rassistischen Aufmärsche in Berlin besuchen, in Potsdam erwartet. Und auch Potsdamer Neonazis waren im vergangenen Jahr regelmäßig auf PEGIDA-ähnlichen Veranstaltungen und rassistischen “Abendspeziergängen” zugegen — möglich, dass sie die Chance nutzen, in der “eigenen” Stadt auf die Straße zu gehen.
Die wöchentlichen Kundgebungen von PEGIDA und den jeweiligen Ablegern und Derivaten bieten Rassist_innen einen Ort der Radikalisierung und Vernetzung sowie menschenfeindlichen Splittergruppen und Parteien eine Bühne, um ihren Rassismus verbreiten zu können. Das Gefahrenpotential, das von diesen Veranstaltungen ausgeht, ist offensichtlich. Neben regelmäßigen direkten Angriffen auf Geflüchtete, People of Color, Antifaschist_innen und Personen, die nicht in das Weltbild der neonazistischen Angreifer_innen passen, schaffen diese Veranstaltungen im lokalen und bundesweiten Rahmen ein gesellschaftliches Klima, in dem rassistische Stammtischparolen und direkte Angriffe nicht angemessen eingeordnet, kritisiert und in Konsequenz verhindert werden. Für potenzielle Angriffsziele von Neonazis sind in Brandenburg bereits einzelne Gemeinden und Kleinstädte defacto Gefahrengebiete. Das Land folgt in bundesweiten Statistiken rassistischer und neonazistischer Angriffe auf Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Diese bittere Realität werden wir aber nicht ohne Widerspruch und direkten Widerstand hinnehmen.
Im Kampf gegen Rassist_innen und Neonazis hilft der Antifaschistische Selbstschutz.
Am 11. Januar PEGIDA und ihre Anhänger_innen blockieren, ärgern, nerven, bloßstellen, den Spaß verderben, durch die Stadt jagen!
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