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Pferdeparkplätze und Heutankstellen

Frieden­sritt gegen “gute alte Zeit”

Zum ersten Mal macht­en die Aktivis­ten des seit mehr als zwei Jahrzehn­ten ver­anstal­teten Frieden­sritts Sta­tion in Pots­dam. Unter dem Mot­to “Wir sat­teln unsere Pferde für Frieden, Abrüs­tung, Umwelt und Men­schen­rechte” zogen die 12 rei­t­en­den Frauen und Män­ner gemein­sam mit Mit­gliedern der hiesi­gen Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste und Mil­itär am Sonnabend­vor­mit­tag öffentlichkeitswirk­sam durch die Landesmetropole.

In ein­er satirischen Aktion forderten die Demon­stran­ten am Grund­stein der Gar­nisonkirche einen “pfer­degerecht­en Aus­bau der Pots­damer Innen­stadt”, zu dem nach ihrer Mei­n­ung Pfer­de­park­plätze vor dem Rathaus, alle 500 Meter Heutankstellen sowie “Reitun­ter­richt statt kom­pro­mit­tierende Pisa-Tests” gehören. Wenn die Stad­to­beren schon die “gute alte Zeit zurück­holen” wollen, dann soll­ten sie dies auch kon­se­quent tun — “wenn Preußen, dann richtig”, sagte Lutz Boede, Sprech­er der Anti-Wehrpflicht-Kam­pagne, am Grund­stein, auf dem sich einige der Pferde sichtlich erle­ichterten. Die Anti-Wehrpflicht-Kam­pagne wen­det sich gegen den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche, in der am “Tag von Pots­dam” 1933 Hin­den­burg und Hitler den Reich­stag eröffneten.

Die Ini­tia­tive Frieden­sritt ent­stand während ein­er jährlich am Antikriegstag stat­tfind­en­den Gedenkver­anstal­tung im west­fälis­chen Stuken­brok. 1981 nah­men auch Reit­er daran teil. Seit 1984 organ­isieren Freizeitre­it­er aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et jedes Jahr einen ein­wöchi­gen Wan­der­ritt zu poli­tis­chen The­men quer durch Deutsch­land. 2005 ging es am 8. Juli nach Bernau zum dor­ti­gen Deser­teur­denkmal, einige Tage später demon­stri­erten die Frieden­sre­it­er von der Gedenkstätte Sach­sen­hausen aus durch Oranien­burgs Innen­stadt und been­de­ten ihre Aktion am Sonnabend am Pots­damer Deser­teur­denkmal. Dort informierten die Aktivis­ten über ihre Anliegen und disku­tierten mit Pas­san­ten. Der Kün­stler “White man Molle” sang dazu friedens­be­wegte Klassiker.

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