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Pilotprojekt für gewaltbereite Jugendliche in der Uckermark

POTSDAM Ein bun­desweit ein­ma­liges Pro­jekt zur Lösung von Kon­flik­ten unter gewalt­bere­it­en Jugendlichen in der Uck­er­mark begin­nt am 7. März in der Fach­hochschule Pots­dam (FHP). Sieben Polizis­ten, drei Lehrer und elf Sozialar­beit­er — alle­samt tätig in dem nordöstlichen Land­kreis — ler­nen ein Jahr lang in 250 berufs­be­glei­t­en­den Unter­richt­sein­heit­en wis­senschaftlich fundierte Meth­o­d­en gewalt­freier Kon­flik­tlö­sung ken­nen. Die Teil­nehmer des von der FHP erar­beit­eten Pro­gramms sollen ihre Erfahrun­gen in ihr beru­flich­es Umfeld weit­ergeben und so ein Net­zw­erk präven­tiv­er Jugen­dar­beit in der gesamten Uck­er­mark aufbauen. 

Die für die Kursin­halte ver­ant­wortliche Friedens­forscherin an der FHP, Angela Mick­ley, betonte, dass Sichtweisen und die Sit­u­a­tion jugendlich­er Gewalt­täter näherge­bracht wer­den soll­ten. “Ger­ade Jugendliche, die mit ihren Schwierigkeit­en allein gelassen sind, find­en Gewalt oft toll. Die Frage ist: Wie kommt man an solche isolierten Jugendliche her­an?” Hier sei ger­ade das Zusam­men­spiel von Beruf­s­grup­pen, die mit prob­lema­tis­chen Jugendlichen zu tun hät­ten, wichtig: “Die Botschaft gewalt­freier Kon­flik­tlö­sung kommt viel stärk­er an, wenn sie von unter­schiedlichen Grup­pen aus­ge­sprochen und method­isch unter­füt­tert wird.” Medi­a­tion gebe es bere­its in vie­len Städten und Kreisen, ergänzte Kurslei­t­erin Ker­stin Lück: “Aber bish­er haben sich noch keine Net­zw­erke zwis­chen den ver­schiede­nen Ver­mit­tlern aus­ge­bildet. Insofern ist unsere Weit­er­bil­dung echt­es Pilotprojekt.” 

Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU), der als Vor­sitzen­der des Lan­despräven­tion­srat mit zu den finanziellen Trägern des Pro­jek­tes gehört, erk­lärte, man habe die Uck­er­mark gewählt, weil die Zahl auf­fäl­liger Jugendlich­er dort sehr hoch sei. “Was wir tun, ist ein Ansatz”, sagte Schön­bohm. “Die Ergeb­nisse sind nicht gle­ich in Zahlen mess­bar.” Es gehe um Stim­mungen und um neues Verhalten. 

Ab Feb­ru­ar 2003 soll eine weit­ere Gruppe geschult wer­den. Die Kosten des Pro­jek­ts von rund 319 000 Euro (623 000 Mark) wer­den zu 64 Prozent vom Europäis­chen Sozial­fonds getra­gen. Jew­eils 46 000 Euro (90 000 Mark) kom­men vom Lan­despräven­tion­srat und vom Bünd­nis für Demokratie und Toleranz. 

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