Die Befreiung der Stadt Bernau vom deutschen Faschismus, am 20./21. April 1945,
veranlasste kritische AntifaschistInnen, 60 Jahre danach, eben diesem Ereignis zu
gedenken. So tauchten in diesen Tagen Plakate in der Stadt Bernau auf, in denen die
Bürgerinnen und Bürger aufgerufen werden, sich zur Entnazifizierung bei der Roten
Armee zu melden.
Am 20./21. April 1945 gelang es dem Kommandeur der Roten Armee, Leonid S. Daniljuk,
und seiner Truppe, in die Stadt Bernau vorzudringen. Trotz starker Straßenkämpfe
nehmen diese bald die Stadt ein. Die Übernahme Bernaus ebnete den Weg Richtung
Berlin und rückt das Ende des Deutschen Reiches in greifbare Nähe. Kurze Zeit später
nimmt die Rote Armee Berlin ein. Die Kapitulation Deutschlands 8. Mai 1945 beendet
12 Jahre einzigartiger – deutscher– Grausamkeit.
Mit den Plakaten soll an die Zustände vor 60 Jahren erinnert werden, als die Stadt
Bernau unter Kontrolle der Roten Armee stand.
In Deutschland gibt es selbst 60 Jahre danach keine Entschädigung für die Opfer des
deutschen Vernichtungswahns. Menschen, die nicht in das Weltbild der
Nationalsozialistischen Ideologie passten, besonders Menschen jüdischen Glaubens,
fielen dieser Barbarei zum Opfer.
Viel schlimmer noch, wird das Bild von damals verdreht und Täter zu Opfern gemacht,
indem allen Toten, des 2.Weltkrieges in gleicher Weise gedacht wird und die deutsche
Schuld dabei gekonnt verdrängt wird.
Des weiteren tauchten in der Stadt Bernau verschiedenste Graffiti auf, die von
Unbekannten gesprüht wurde. Diese bezogen sich ebenfalls auf die Befreiung vom
deutschen Faschismus.
Der 21. April ist für Bernau nicht nur auf Grund der Befreiung von Bedeutung, nicht
zu letzt weckt dieses Datum negative Erinnerung an den 1.Naziaufmarsch nach
Kriegsende im Vorjahr. Am 21. April 2004 demonstrierten etwa 90 Neonazis gegen eine
Infoveranstaltung über den Märkischen Heimatschutz [MHS] im Jugendtreff DOSTO.
Wir danken der Roten Armee für die Befreiung Bernaus, sowie den Alliierten
Streitkräften für die Zerschlagung Nazi-Deutschlands.