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Politiker der Linkspartei in Halbe verletzt

Die Polizei ver­let­zte am Rande des Nazi-Auf­marsches am Sonnabend in Halbe einen Poli­tik­er der Linkspartei. Ein Beamter attack­ierte Peter Lign­er, den Links­frak­tion­schef im Kreistag Ober­hav­el, »in übel­ster Art und Weise, ohne ersichtlichen Grund«, teilte der Kreisvor­sitzende und Augen­zeuge Stef­fen Friedrich jet­zt mit. Lign­er wurde nach eigen­er Darstel­lung heftig angerem­pelt und umgestoßen und erlitt durch den Sturz einen kom­plizierten offe­nen Bruch des linken Handge­lenks. Er musste im Kranken­haus Königs Wuster­hausen operiert werden. 

Zum Zeit­punkt des Über­griffs auf den eher kleinen 59-Jähri­gen war die antifaschis­tis­che Block­ade des Nazi-Auf­marsches schon aufgelöst, heißt es. »Der Weg war frei. Wir standen auf dem uns zugewiese­nen Platz«, erläuterte Friedrich. Für die Teil­nehmer der Gegen­demon­stra­tion sei die zum Teil über­zo­gene Härte der Ein­satzkräfte aus Sach­sen nicht nachvol­lziehbar gewe­sen. Das Ver­hal­ten der Gegen­demon­stran­ten habe zu keinem Zeit­punkt Anlass für ein solch bru­tales Vorge­hen gegeben. 

Lign­er gelang es nicht, den Beamten, der einen Helm mit herun­tergeklapptem Visi­er trug, zu iden­ti­fizieren. Noch vor Ort eine Anzeige aufzunehmen, habe die Polizei ver­weigert, berichtete der Frak­tion­schef gestern. Nach dieser Erfahrung hält er eine Kennze­ich­nungspflicht für Polizis­ten für »drin­gend erforder­lich«. Er hoffe, dass die Land­tags­frak­tion der Linkspartei als­bald einen entsprechen­den Geset­zen­twurf ins Par­la­ment ein­bringe, sagte Lign­er. Rechtliche Kon­se­quen­zen wer­den derzeit geprüft. Eine Anzeige war am Dien­stag noch nicht erstattet. 

Der Land­tagsab­ge­ord­nete Ste­fan Sar­rach (Linkspartei) sprach von einem struk­turellen Prob­lem, »weil sich einzelne Beamte, die vielle­icht weniger auf die Ver­hält­nis­mäßigkeit ihres Agierens schauen, in der Anonymität ver­steck­en können«. 

Der 1947 geborene Diplom-Wirtschaftsin­ge­nieur Peter Lign­er stammt aus West­ber­lin und lebt inzwis­chen in Birkenwerder.

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