GUBEN. Die Polizei hat noch keine neuen Erkenntnisse zu dem rechtsextremen Übergriff auf ein 14-jähriges Mädchen am vergangenen Sonntag in Guben (Spree-Neiße). Die Ermittlungen liefen mit Hochdruck, sagte die Polizei in Frankfurt (Oder) am Mittwoch. Laut Polizei hatten zwei bislang unbekannte Männer die Jugendliche überfallen und ihr ein etwa drei mal vier Zentimeter großes Hakenkreuz in die Wange geritzt.
Den Angaben zufolge war die Schülerin zu Fuß auf dem Weg zu einem Bekannten gewesen, als neben ihr ein schwarzer Honda des Typs Civic oder CRX hielt und zwei Männer aus dem Auto heraussprangen. Während der eine Jenny S. festgehalten habe, habe der andere dem Mädchen mit einem Messer das Hakenkreuz in die Wange geritzt. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft in Cottbus sollen die Männer dabei “Das geschieht dir recht. Scheiß Neger” zu der Jugendlichen gesagt haben. Der Vater des Mädchens stammt aus Kuba, die Mutter ist Deutsche. Nach Auskunft des Mädchens sollen die Männer schwarze Jacken einer Marke getragen haben, die in rechtsradikalen Kreisen sehr beliebt ist. Auch der für politisch motivierte Straftaten zuständige Staatsschutz hat sich in die Ermittlungen eingeschaltet. Keine Angaben konnte die Polizei zu einem Zeitungsbericht machen, wonach zwei Zeugen den Vorfall gesehen, aber nicht eingeschritten sein sollen. In Guben war es in der Vergangenheit immer wieder zu rechtsextremen Übergriffen gekommen. In den vergangenen Jahren sorgten in Deutschland aber auch Fälle für Aufsehen, wo sich scheinbare Opfer rechter Attacken ihre Verletzungen selbst zugefügt oder Überfälle frei erfunden hatten. Ein Polizeisprecher sagte, dass die Aussagen der 14-Jährigen “sicher glaubhaft” seien.
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