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Antifaschismus

Potsdamer Neonazis gut organisiert ; NPD als treibende Kraft

Gut zu sehen war dies an den Nazi­ak­tiv­itäten um den 14.04.2010, dem 65.
Jahrestag der Bom­bardierung Pots­dams im Zuge des 2. Weltkrieges. Wie in
den let­zten drei Jahren zuvor kam es auch 2010 zu zahlreichen
Nazi­ak­tiv­itäten in der Lan­deshaupt­stadt. Bere­its einige Tage zuvor wurden
die Pots­damer Neon­azis aktiv. So wur­den am Abend des 11.04. zeit­gle­ich auf
den drei Inter­net­seit­en – der „Freie Kräfte Potsdam“,
NPD Pots­dam“ und „Alter­na­tive Jugend Potsdam“
– Updates zum 14.04. hochge­laden. Weit­er­hin ent­standen erste
Pro­pa­gan­daak­tio­nen in der Nacht zum 12.04. in den Stadtgebieten
Zen­trum-Ost, dem Stern, Drewitz und der Wald­stadt. Hier­bei wurden
vornehm­lich Aufk­le­ber, dessen Motiv bere­its beim oben genan­nten Update auf
der Home­page der „AJP“ auf­tauchte, verklebt und
Krei­de­malereien auf Straßen und Wän­den hin­ter­lassen. Auch verteilten
Neon­azis am Abend des 13.04. in Pots­dam-West das NPD-Flugblatt
„Pots­damer Fack­el“. (siehe Bild 1)

Den linken Struk­turen in Pots­damer gelang es am Abend des 14.04. durch
Präsenz einen Auf­marsch im Stadt­ge­bi­et zu ver­hin­dern. So waren viele
Antifaschist_innen in den ver­schieden­sten Gebi­eten Pots­dams unter­wegs. Die
Neon­azis waren es hinge­gen nicht, sie trafen sich nach eige­nen Angaben
wieder in einem Wald. Dadurch wird schnell klar, dass sie es nicht
geschafft haben die von ihnen gewün­schte Außen­wirk­samkeit zu bekommen.
Diese kündigten sie durch einen Auf­marsch auf “Pots­dams Straßen” im
Vorn­here­in mit­tels eines Inter­netvideos großspurig an. Jedoch darf nicht
ver­schwiegen wer­den, dass sie es trotz­dem geschafft haben unge­fähr 40
Neon­azis zu ihrer “Gedenkak­tion” zu mobil­isieren. Dies kann was die Anzahl
der Teil­nehmenden ange­ht sub­jek­tiv natür­lich sowohl als Erfolg aber auch
als Mis­ser­folg gese­hen werden. 

NPD Stammtisch als Knoten­punkt der Pots­damer Neonaziszene 

Eine wichtige Rolle für die derzeit­ige Organ­isierung der Potsdamer
Neon­azis spie­len die Stammtis­che des NPD Stadtver­ban­des Pots­dam, welche
seit Feb­ru­ar diesen Jahres ein Mal monatlich stat­tfind­en. Hier kommt
zusam­men was zusam­men gehört. Beim ersten Stammtisch trafen sich ihren
eige­nen Angaben zufolge „[…] Mit­glieder des
NPD-Stadtver­ban­des Pots­dam, NPD-Mit­glieder befre­un­de­ter Verbände,
Vertreter des JN-Stützpunk­tes Pots­dam und viele Vertreter der Freien
Struk­turen aus Pots­dam und Umge­bung. […] Die NPD hat es sich zur
Auf­gabe gemacht, die vie­len Pots­damer Aktivis­ten des Nationalen
Wider­standes an einen Tisch zu brin­gen um die Kampfkraft in der
Lan­deshaupt­stadt zu bün­deln.“ (1)
Wie die Bün­delung dieser „Kampfkraft“ aussieht ist deutlich
zu sehen. Gemein­same Mobil­isierung und Fahrten zu Demon­stra­tio­nen (Vgl.
13.02.2010 Dres­den, 27.03.2010 Neu­rup­pin), das Ver­linken ihrer
Inter­net­seit­en untere­inan­der, ver­schieden­ste Nazipro­pa­gan­da in den
Straßen Pots­dams, gemein­same Durch­führung von Aktio­nen (12.04.2010
Gedenkstein-Putza­k­tion von „FKP“ und NPD) und eine
kam­pag­ne­nar­tige Auf­machung der Aktio­nen zur „Bomben­nacht von
Potsdam“. 

Weit­er­hin sollen beim ersten Stammtisch der NPD die Bereiche
„Öffentlichkeit­sar­beit und Pro­pa­gan­da“ sowie „Kon­takt
zu Freien Kräften und JN“ besprochen wor­den sein, wie es Marcel
Guse auf der Home­page des Kreisver­band Hav­el-Nuthe ver­laut­en lässt. (1)

Die Fol­gen hier­von kön­nen wir momen­tan sehen. Doch die Ein­bindung der
„Freien Kräfte“ durch die NPD funk­tion­iert nicht ein­seit­ig. So
zu beobacht­en am 27.03.2010 in Neu­rup­pin. Hier kon­nten ca. 300 Neonazis
trotz Straßen­block­ade und ein­er höheren Anzahl an
Gegendemonstrant_innen, unter Polizeis­chutz demon­stri­eren. Bei der durch
die „Freie Kräfte Neu­rup­pin“ organ­isierten Demo kam es zu
ein­er Auseinan­der­set­zung mit der Polizei, bei der auch der Pots­damer NPD
Vor­sitzende und Stadtverord­nete Mar­cel Guse mit­mis­chte. (siehe Bild 2)(2)

Auch wenn Neon­azi es zunehmend schaf­fen sich zu organ­isieren bleibt klar,
dass sie mit entschlossen­em antifaschis­tis­chen Wider­stand rech­nen müssen.
So waren am 14.04.2010 Pots­dams Straßen Naz­ifrei — dank aktivem
Antifaschismus. 

Wir wer­den auch weit­er­hin dafür sor­gen, dass dies so bleibt. 

[a] antifaschis­tis­che linke pots­dam — April 2010 

[a] antifaschis­tis­che linke pots­dam | www.antifa-potsdam.de | www.myspace.de/politresen

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