Seebrücke ruft zur Menschenkette am Ostermontag, den 12. April auf: Lager evakuieren — Leben retten! Refugees Welcome!
Nicht nur die Bundesregierung sondern auch die Brandenburgische Landesregierung kann gemäß Rechtsgutachten¹ Flüchtende aus den Lagern evakuieren.
„Ministerpräsident Woidke soll auf die Evakuierung der Lager drängen und ein Sofortprogramm zur Aufnahme für die Flüchtenden starten.“ fordert Seebrücke-Aktivistin Jolina Parker.
Es ist ein Verbrechen, die tausenden Menschen in den beengten und hygienisch mangelhaften Lagern zu ignorieren und unter Quarantäne zu setzen. Die Losungen „Wash your hands” oder “Stay at home” sind für die Menschen in den Lagern wie Moria blanker Zynismus. Dort mangelt es an Warmwasser, Sanitäranlagen und Desinfektionsmittel. Abstandhalten funktioniert nicht auf engstem Raum.
In Zeiten von Corona heißt es: Jeder Tag, der jetzt vergeht, ohne zu handeln, macht die Katastrophe noch schlimmer.
Ebenso ist die Lage der hiesigen Sammelunterkünften mit Mehrbettzimmern und Gemeinschaftsküchen und ‑sanitäranlagen in Zeiten von Corona noch prekärer als sonst. Massenquarantänen sind gesundheitsgefährdend und menschenverachtend und unbedingt zu vermeiden! Es müssen sofort alle Kapazitäten wie leere Hotels und möblierte Wohnungen genutzt werden, um die Enge der Sammelunterkünfte zu entzerren.
DIE POTSDAMER SEEBRüCKE-INITIATIVE RUFT AM OSTERSONNTAG, DEN 12. APRIL UM 15 UHR ZUR ANGEMELDETEN MENSCHENKETTE VOM RATHAUS üBER DIE FRIEDRICH-EBERT-STRAßE BIS ZUM LANDTAG AUF.
Oberbürgermeister Mike Schubert hat von den katastrophalen Bedingungen auf Lesbos berichtet und dazu aufgerufen, keine Zeit mehr zu verschwenden und die Menschen dort sofort rauszuholen. Wir wollen, dass diese Botschaft in der Landesregierung ankommt.
„In der Ostertradition hoffen wir, dass sich viele Potsdamer*innen mit eigenen Schildern und Transparenten an der Menschenkette beteiligen. Wir werden alles tun, um den Infektionsschutz zu gewährleisten. D.h. der Verlauf der Menschenkette wird sicher auffindbar gekennzeichnet. Alle Teilnehmer*innen sind verpflichtet, einen Mindestabstand von 3 m einzuhalten und Mundschutz zu tragen (Schal oder Maske). Personen mit Erkältung oder ähnlichen Symptomen sollten zu Hause bleiben. Wir setzen auf die Eigenverantwortlichkeit und Solidarität unserer Demoteilnehmer*innen. Gleichzeitig werden wir mit eigenen Ordner*innen auf die Einhaltung des Infektionschutzes achten. Jede*r soll sicher demonstrieren können“, erklärt Anmelder und Seebrücke-Aktivist Simon Wohlfahrt.
IN DER WOCHE BIS ZUM 12. APRIL LäDT DIE SEEBRüCKE POTSDAM EIN, NOCH MEHR „SPUREN“ IN DER STADT ZU HINTERLASSEN:Wer Fotos eigener Banner oder beobachteter Graffiti veröffentlichen möchte, kann sich an die Facebook-Seite der Initiative oder an die E‑Mail-Adresse potsdam@seebruecke.org wenden. Unter dem Hashtag #LeaveNoOneBehind können Menschen im Internet ihre Solidarität mit Flüchtenden zeigen.
IN DEUTSCHLAND UND GANZ EUROPA: WIR LASSEN NIEMANDEN ZURüCK – AUCH NICHT AN DEN EU-AUßENGRENZEN! #LEAVENOONEBEHIND
https://www.facebook.com/Seebr%C3%BCcke-Potsdam-1850435155011395/
https://twitter.com/seebrueckepd
https://seebruecke.org/lokalgruppen/seebruecke-potsdam/
¹https://www.jura.uni-hamburg.de/lehrprojekte/law-clinics/refugee-law-clinic/forschungsprojekt-staedte-der-zuflucht/gutachten-landesaufnahme.pdf
und https://www.dropbox.com/s/21wghgyqi2ped69/L%C3%A4nderkompetenzen%20humanit%C3%A4re%20Aufnahme%20Griechenland.pdf