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(Anti-)Rassismus

Rassistische Diskoschläger vor Gericht: Kritik an langer Verfahrensdauer

Bernau — Mehr als zwei Jahre hat es gedauert, bis der ras­sis­tis­che Angriff auf Hasan K. vor dem Bernauer Amts­gericht zu Ende geführt wer­den soll. Der Deutsche mit türkischem Migra­tionsh­in­ter­grund wurde nach Angaben der Opfer­per­spek­tive im August 2007 vor der Diskothek Musikzelt von Jugendlichen ras­sis­tisch belei­digt und zusam­mengeschla­gen. Nie­mand der umste­hen­den Zeu­gen und Türste­her kam dem damals 21-Jähri­gen zu Hil­fe. Hasan K. wurde bei der Attacke schw­er ver­let­zt. Er erlitt laut Opfer­per­spek­tive einen Jochbein­bruch und musste sta­tionär behan­delt wer­den. Für die Tat ver­ant­worten müssen sich Rene L. und Rene S. Gegen die Bei­den erhob die Staat­san­waltschaft bere­its im Dezem­ber 2007 Anklage. Das Gerichtsver­fahren begann neun Monate später und wurde zweimal abge­brochen. Auf die jet­zt anber­aumte Neu­ver­hand­lung musste Hasan K. erneut neun Monate warten. Ob nach so langer Zeit das Gericht in der Lage sein wird, dem Opfer Hasan K. Gerechtigkeit wieder­fahren zu lassen, sei fraglich, so die Opfer­per­spek­tive weit­er. Die Chan­cen auf eine Verurteilung sinken, je länger ein Ver­fahren dauert. “Für die Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus ist das langsame Vorge­hen der Jus­tiz in diesem Fall ein neg­a­tives Sig­nal”, erk­lärt dazu Judith Porath, Mitar­bei­t­erin der Opfer­per­spek­tive. “Für das Opfer bedeutet die lange Ver­fahrens­dauer eine immense psy­chis­che Belas­tung. Das Geschehene kann nicht angemessen ver­ar­beit­et wer­den, wenn noch nicht ein­mal die juris­tis­che Ebene been­det ist.” Der Prozess find­et am 08. Sep­tem­ber 2009 im Amts­gericht Bernau statt.

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