
Bei dem Mann der am gestrigen Vormittag nach einer Randale im Rathenower Möwensteig zunächst von der Polizei in Gewahrsam und anschließend kurzzeitig in eine Klinik eingewiesen wurde, soll es sich um den mutmaßlichen Anführer der „Patrioten Cottbus“, Lutz M, handeln. Dies berichtet zumindest die Socialmedia-Seite „Fragen an besorgte Bürger“ unter Berufung auf vertrauliche Hinweise. M, der anscheinend wieder auf freiem Fuß ist, soll dies über ein Zweitprofil in einem sozialen Netzwerk inzwischen indirekt ebenfalls bestätigt haben.
Randale im elterlichen Wohnhaus
Das Rathenower Newsportal „Rathenow24“ hatte zuvor berichtet, das ein 28 Jähriger im Wohnhaus seiner Eltern randaliert und Inventar beschädigt haben soll. Schließlich war die Polizei gerufen worden. Diese nahm den Mann in Gewahrsam. Dabei soll dieser sich so zu Wehr gesetzt, um sich getreten und geschlagen haben, dass die Beamten leichte Verletzungen erlitten. Erst nach dem Einsatz von Pfefferspray sei es den Polizisten offenbar gelungen, dem offenbar aggressiven Mann Handfesseln anzulegen. Er soll dann in die Rettungsstelle gebracht und anschließend in eine Fachklinik eingewiesen worden sein.
Politischer Wirrkopf am rechten Rand
Lutz M war zuvor, insbesondere in den Jahren 2015 und 2016, immer wieder bei PEGIDA-ähnlichen, rechten Veranstaltungen, beispielsweise beim „Bürgerbündnis Havelland“ in Rathenow, bei der „Bürgerbewegung Altmark“ in Stendal, „POGIDA“ in Potsdam und bei „BÄRGIDA“ sowie bei „Wir für Deutschland“ in Berlin durch sein auffälliges, aggressives Verhalten hervorgetreten.
Am 15. Oktober 2016 organisierte der bekennende Energie-Cottbus-Fan unter dem Label „Patrioten Cottbus“ dann eine erste eigene Versammlung in Cottbus. Diese war allerdings mit nur 34 Teilnehmenden ein Flop. Weitere Veranstaltungen folgten bislang auch nicht.
Allerdings sollen M und eine Sympathisierende Anfang Februar 2017 in Rathenow (nach Angaben der „Patrioten Cottbus“ in Cottbus-Sandow) wieder ein „Zeichen“ gesetzt haben. In einem unfreiwillig komischen Video, dass aus der Täterperspektive gedreht wurde und auf der Socialmedia-Seite der „Patrioten Cottbus“ nach wie vor einsehbar ist, soll M zu sehen sein, als er gerade eine Parole an eine Mauer neben dem Rathaus sprühte. In dem Kurzfilm unterhalten sich die Tatbeteiligten u.a. über die richtige Schreibweise des Buchstaben „G“.
Darüber hinaus fiel M in letzter Zeit auch immer wieder durch bedenkliche Aktivitäten im Socialmedia auf. Mal präsentierte er sich bedrohlich mit Schusswaffe, ein anderes mal legte er in skurrilen Live-Schaltungen sein äußerst bizarres Weltbild offen. In einem vor kurzem erschienen Video soll M außerdem eine verbotene NS-Parole skandiert haben.